Von Josh Mitchell und Eric Morath
WASHINGTON (Dow Jones)--Ein stärkerer Dollar und die Konsumlust der Amerikaner auf Güter aus dem Ausland haben das Defizit in der US-Handelsbilanz im April deutlich größer werden lassen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 47,62 Milliarden Dollar und fiel damit 5,2 Prozent höher aus als im März.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 46,20 Milliarden Dollar gerechnet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, belief sich das Defizit im Vormonat auf 45,28 Milliarden Dollar, nachdem vorläufig ein Minus von 43,71 Milliarden Dollar genannt worden war.
An den Finanz- und Devisenmärkten wird der Fehlbetrag in der US-Handels- und Leistungsbilanz mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Zur Finanzierung der Defizite benötigen die USA große Kapitalzuflüsse aus dem Ausland.
Die Exporte sanken im April um 0,3 Prozent auf 190,98 Milliarden Dollar, die Importe nahmen hingegen um 0,8 Prozent auf 238,59 Milliarden Dollar zu. Der jüngste Dollaranstieg verteuert amerikanische Produkte im Ausland, während gleichzeitig Einfuhren aus anderen Ländern günstiger werden.
Für Ölimporte bezahlten die USA im Berichtsmonat 10,4 Milliarden Dollar, nach 12 Milliarden Dollar im Vormonat.
Im Handel mit China betrug das US-Defizit 32,1 Milliarden Dollar und im Handel mit Japan 5 Milliarden. Im Handel mit den Ländern der Europäischen Union betrug das Defizit 13,2 (zuvor: 13,8) Milliarden Dollar, wovon 5,5 Milliarden aus dem Handel mit Deutschland stammen. US-Präsident Donald Trump hat die Bundesrepublik deshalb auf dem Kieker und drohte bereits mit Strafzöllen.
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June 02, 2017 09:12 ET (13:12 GMT)
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