Von Christian Grimm und Zeke Turner
BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Energieversorger bewerten den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen als Chance für die Unternehmen aus Deutschland und Europa. "Für Europa ist das die Chance, Weltmarktführer bei allen Technologien rund um Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und innovative Techniken zur Steuerung von Energieversorgungssystemen zu werden", sagte der Chef des Branchenverbandes BDEW, Stefan Kapferer.
Er bekannte sich für seine Branche zu den Zielen von Paris und zur Energiewende in Deutschland. Kapferer verwies auf die Notwendigkeit, die Energiewende kosteneffizient zu gestalten. Dafür verlangte er die Einführung eines weltweiten Marktes für Luftverschmutzungsrechte (Emissionshandel).
"Ein Welt-Kohlenstoffmarkt ist dabei der richtige Weg zu kosteneffizientem Klimaschutz", erklärte der BDEW-Chef. Mit der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump für das Klima-Aus ist ein globaler Emissionshandel jedoch in weite Ferne gerückt.
Der Stromkonzern Uniper sieht Trumps Kündigung als Fehler. "Der von Donald Trump angekündigte Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ist ein falsches Signal. Immerhin sind die USA nach China der zweitgrößte CO2-Emittent", sagte Uniper-Chef Klaus Schäfer zu Dow Jones Newswires. Er stellte sich wie Kapferer voll hinter den Kampf gegen die Erderwärmung. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, eine führende Rolle in der Transformation zu einer klimafreundlichen Energiezukunft zu spielen", betonte Schäfer.
In der Tochter Uniper hat der Eon-Konzern die konventionelle Stromerzeugung in Kraftwerken mit Kohle und Gas konzentriert und vergangenes Jahr an die Börse gebracht.
Die Auto- und die deutsche Chemieindustrie warnten wegen des Austritts der USA aus dem Vertragswerk von Paris vor Wettbewerbsnachteilen. Sie fürchten höhere Strompreise hierzulande.
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June 02, 2017 10:13 ET (14:13 GMT)
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