FRANKFURT (dpa-AFX) - Der chinesische Großaktionär der Deutschen
Bank
Jüngst hatte es in Medienberichten geheißen, die Europäische Zentralbank als zuständige Aufsichtsbehörde erwäge ein sogenanntes Inhaberkontrollverfahren, um einen genaueren Blick auf die beiden Großaktionäre zu werfen. Regulär wird eine solche Prüfung dann gemacht, wenn ein Eigentümer mindestens 10 Prozent der Anteile einer Bank hält. Das Emirat Katar besitzt nach letzten Angaben über zwei Investmentgesellschaften insgesamt mindestens 6 Prozent der Anteile und hat ebenfalls einen Vertreter im Aufsichtsrat.
HNA war erst Anfang des Jahres bei der Deutschen Bank eingestiegen und hatte angekündigt, das Management als Anker-Aktionär unterstützen zu wollen. Bankchef John Cryan baut das von Rechtsstreitigkeiten mitgenommene Traditionshaus um und sammelte dafür am Kapitalmarkt acht Milliarden Euro an frischem Geld ein. Der chinesische Mischkonzern zog bei dieser Kapitalerhöhung mit und stockte seine Beteiligung sogar auf. Allerdings sagten die Chinesen von Anfang an, nicht über 10 Prozent gehen zu wollen.
Der Einstieg erfolgte über den Wiener Vermögensverwalter C-Quadrat, dessen Gründer und Vorstand Alexander Schütz ist. Die Idee, Investoren zu suchen, sei im Herbst 2016 bei C-Quadrat entstanden, sagte er dem "Spiegel". Damals war der Kurs auf ein Allzeittief gerutscht, nachdem Zweifel an der Standfestigkeit der Deutschen Bank aufgekommen waren. "Da wir bereits über eine enge Beziehung zu HNA verfügten, war es nur logisch, das Thema mit dem HNA-Geschäftsführer Adam Tan zu besprechen", sagte Schütz. Erst später habe man Kontakt zu Katar wie auch zu anderen bedeutenden Aktionären wie Blackrock aufgenommen, "um ihre Sicht auf die Deutsche Bank kennenzulernen". C-Quadrat gehört mittlerweile mehrheitlich zu HNA./das/mis/he
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AXC0187 2017-08-04/18:05