Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EU - Nach der Parlamentswahl in Frankreich hat EU-Währungskommissar Pierre Moscovici die Erwartung grundlegender Reformen in der Europäischen Union geäußert. "Wir haben im Elysée-Palast einen leidenschaftlichen Europäer mit ehrgeizigen Zielen - etwa die Stärkung der Euro-Zone", sagte der französische Sozialist den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Macron will einen Neustart für die Europäische Union, und er glaubt an den deutsch-französischen Motor." Der Kommissar rief Frankreich zu Reformen auf. "Das betrifft den Arbeitsmarkt genauso wie den Staatshaushalt", sagte Moscovici. "Ich dränge den Präsidenten dazu, die Vorgaben des Wachstums- und Stabilitätspakts schon in diesem Jahr wieder einzuhalten." (Funke Mediengruppe)
EU-PATENTGERICHT - Die Gesetze für eine EU-Patentrechtsreform und ein einheitliches europäisches Patentgericht liegen auf Eis. Das Bundesverfassungsgericht hat den Bundespräsidenten gebeten, die schon von Bundestag und Bundesrat gebilligten Gesetzentwürfe nicht auszufertigen, wie die FAZ erfahren hat. Ohne die Ratifizierung durch Deutschland kann das ganze EU-Patent nicht in Kraft treten. (FAZ S. 18)
BREXIT - Joachim Wuermeling, Vorstand der Bundesbank, rät Banken, sich für einen harten Brexit zu wappnen. "Erste Institute wenden sich Clearinghäusern auf dem Kontinent und vor allem hier in Frankfurt zu. Vermutlich wird sich das im Verlauf der Verhandlungen massiv verstärken, wenn die Wahrscheinlichkeit für einen harten Brexit zunehmen sollte", sagte Wuermeling in einem Interview. (Handelsblatt S. 29/Welt S. 15)
BREXIT - Nach ihrer Wahlschlappe gerät Großbritanniens Premierministerin Theresa May auch von Seiten der EU-Kommission unter Druck. Der Chefunterhändler für den Brexit, Michel Barnier, sagte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung und weiteren europäischen Blättern: "Wir warten auf Klarstellungen der britischen Regierung". Drei Monate nach dem offiziellen Austrittsersuchen Mays müssten die Verhandlungen nun endlich beginnen. Barnier hat die britische Seite für den 19. Juni nach Brüssel eingeladen, um die Verhandlungen zu beginnen. Er wisse aber nicht, wann die britische Seite bereit sei, sagte Barnier. (Süddeutsche Zeitung)
NIGERIA - Für Nigerias Wirtschaftsminister Okechukwu Enelamah ist der G20-Afrika-Gipfel an diesem Montag und Dienstag in Berlin vor allem eine große Investorenkonferenz. "Wir wollen deutsche und europäische Unternehmen als Investoren gewinnen", sagte Enelamah im Interview mit dem Handelsblatt. Das Bild Nigerias in Deutschland ist aus seiner Sicht zu sehr von der Vergangenheit geprägt. "Wir haben in den letzten zwei Jahren, seit wir regieren, viel gelernt über Krisenbewältigung", sagte er. (Handelsblatt S. 10)
KATAR - An den Märkten wächst die Sorge, dass eine weitere Zuspitzung der Krise zwischen Katar und der von Saudi-Arabien geführten Allianz Folgen für die westliche Wirtschaft haben könnte. Vor allem Katar ist an vielen Unternehmen wie Volkswagen, Siemens und der Deutschen Bank beteiligt, aber auch an großen Immobilienprojekten wie dem Londoner Finanzviertel Canary Wharf, dem Empire State Building sowie einem im Bau befindlichen Stadtviertel in New York. Sollte die Krise zu einer Schieflage im Staatshaushalt führen, wäre es nicht das erste Mal, dass der Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) aushelfen müsste. (FAZ S. 17)
SCHWEIZ - Die Idee eines Staatsfonds geistert seit über fünf Jahren durch Politik und Wirtschaft in der Schweiz. Das Kapital dazu könnte aus den Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank kommen. (Börsen-Zeitung S. 6)
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June 13, 2017 00:29 ET (04:29 GMT)
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