LONDON (dpa-AFX) - Der Preisauftrieb in Großbritannien hat sich im Mai weiter beschleunigt. Die Inflation erreichte den höchsten Stand seit fast vier Jahren. Die Verbraucherpreise hätten im Mai um 2,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor gelegen, teilte das Statistikamt ONS am Dienstag mit. So hoch war die Inflation zuletzt im Juni 2013. Volkswirte hatten für Mai eine Teuerung von 2,7 Prozent erwartet und damit einen unveränderten Wert zum Vormonat.
Einen vergleichsweise starken Anstieg gab es im Mai bei den Preisen im Einzelhandel. Darüber hinaus wird die Inflation schon seit längerem durch die Abwertung des britischen Pfunds getrieben. Dies ist eine Folge des Brexit-Votums vom vergangenen Sommer, auf das die britische Währung mit starken Kursverlusten reagiert hatte.
Die Kernrate der Verbraucherpreise, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, lag im Mai laut Statistikamt bei 2,6 Prozent, nach 2,4 Prozent im April. Auch hier hatten Experten eine stabile Entwicklung erwartet.
Fachleute halten einen weitere Anstieg der Inflationsrate in den kommenden Monaten für möglich. Schon jetzt wird das Preisziel der britischen Notenbank von zwei Prozent klar übertroffen./jkr/bgf/fbr
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