Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
PORTUGAL - Während die Euro-Finanzminister angestrengt verhandelten, wie sie den Internationalen Währungsfonds (IWF) bei der Griechenland-Rettung an Bord halten, will Portugal den Fonds schneller loswerden. Die Regierung in Lissabon will einen Teil ihrer IWF-Kredite vorzeitig zurückzahlen. Das geht aus einem Brief von Finanzminister Mario Centeno an den Chef des Euro-Rettungsschirms, Klaus Regling, hervor. (Handelsblatt S. 10)
STEUERDEALS - Die EU-Kommission legt in ihrem Kampf gegen aggressive Steuervermeidung nach und nimmt jetzt auch Steuerberater, Anwaltskanzleien und andere Vermittler von Steuersparmodellen ins Visier. Die Behörde will diese Finanzintermediäre dazu verpflichten, alle zwischenstaatlichen Deals, an denen sie beteiligt sind, den Behörden zu melden. Dies geht aus dem Entwurf einer neuen Richtlinie hervor, welcher der Börsen-Zeitung vorliegt. (Börsen-Zeitung S. 6)
KAMPFDROHNEN-DEAL - Ein Rüstungsauftrag zur geplanten Ausrüstung der Bundeswehr mit Kampfdrohnen steht in Frage. Nach Informationen der Bild-Zeitung geht die US-Rüstungsfirma General Atomics weiter gerichtlich gegen die Vergabe des Auftrags an den Konkurrenten Airbus vor. General Atomics habe am Mittwochabend beim Oberlandesgericht Düsseldorf eine Anhörungsrüge zu einer abgewiesenen Wettbewerbsklage eingereicht. (Bild S. 2)
RUSSLAND - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Russland vor dem Versuch einer Einmischung in die Bundestagswahl in diesem Herbst gewarnt. "Käme es zu einer Einflussnahme Moskaus auf die Bundestagswahl, dann wird sich der Vorrat an Gemeinsamkeiten notwendigerweise weiter verringern. Das wäre für beide Seiten schädlich", sagte Steinmeier in einem Gespräch mit der FAZ. Er zeichnete ein kritisches Bild von dem Verhältnis zwischen Europa und Russland. "Wir haben nun anderthalb Jahrzehnte wachsender Entfremdung zwischen Europa und Russland hinter uns." Heute suche Russland seine Identität eher in Abgrenzung zu Europa und zum Westen als in Gemeinsamkeiten, sagte Steinmeier. Zugespitzt habe sich die Situation 2014 mit der Annexion der Krim und den militärischen Aktivitäten Russlands in der Ostukraine. (FAZ S. 3)
ARBEITSZEIT - In neuen "Experimentierräumen" sollen sich Unternehmen nach dem Willen von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) auf die Digitalisierung vorbereiten. Sie sollen mit ihren Beschäftigten neue Konzepte der Arbeitsorganisation entwickeln - in einer Laborsituation, die zu ungewöhnlichen Lösungen jenseits üblicher Konfliktmuster einlädt. Ein vermeintlich wichtiges Ausstattungsmerkmal wird diesen virtuellen Räumen aber zunächst fehlen: ein flexiblerer gesetzlicher Rahmen für die Gestaltung der Arbeitszeit. "In der Bundesregierung haben wir keine Abstimmung hingekriegt", sagte Nahles am Rande einer Veranstaltung der Deutschen Telekom. Sie wolle das Thema dennoch weiterverfolgen. (FAZ S. 17)
MINISTERIEN - SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will die Möglichkeit zur Befristung von Arbeitsverhältnissen im Falle eines Wahlsieges deutlich einschränken. Umso brisanter sind deshalb neue Zahlen über den Einsatz von Zeitverträgen in verschiedenen Bundesministerien. Denn ausgerechnet in den SPD-geführten Ministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie für Arbeit und Soziales legte die Zahl der Befristungen zuletzt besonders stark zu. (FAZ S. 17)
EUROPA - Die Bundeskanzlerin müsste sich keine Sorgen um ihre Wiederwahl machen, würde sie in der ganzen EU zur Wahl stehen. Trotz des Streits in der Euro- und Flüchtlingskrise, die Europa spalteten, hat es Angela Merkel (CDU) geschafft, sich zur stillen Anführerin Europas aufzuschwingen. Wenn etwas in Brüssel entschieden wird, ist sie an zentraler Stelle beteiligt. Offizielle Umfragen, die nun vorliegen, bestätigen diesen Eindruck. Sieben von zehn Europäern außerhalb Deutschlands haben ein positives Bild von der Bundesrepublik und rund die Hälfte denkt, dass Merkel die richtigen Akzente in der Weltpolitik setzt. (Welt S. 12)
ZINSEN - "Der Euroraum braucht keine negativen Zinsen", sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, in einem Interview. Er spricht sich auch in der Eurozone für eine allmähliche geldpolitische Wende aus. (Handelsblatt S. 7)
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June 16, 2017 00:45 ET (04:45 GMT)
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