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Öl weekly: Öllagerdaten belasten erneut. Hedging-Aktivitäten nehmen ab

Die Ölpreise stehen unter Druck. Der Brent-Ölpreis fällt auf 47 US-Dollar/Barrel, der für WTI unter 45 US-Dollar/Barrel - dem niedrigsten Preisniveau seit Ende November. Preisbelastend, wie auch schon in der Vorwoche, wirkten die Daten zur Öllagerhaltung in den USA. Zwar gingen die Rohölbestände um 1,7 Mio. Barrel in der Vorwoche zurück, allerdings stiegen die Lagerreserven von Ölprodukten weiter an. So stiegen die Benzinlagerbestände um 2,1 Mio. auf 242 Mio. Barrel an, dem höchsten Niveau seit Mitte März, während die Benzinnachfrage gleichzeitig auf den niedrigsten Wert seit April zurückfällt. Diese pessimistischen Daten unmittelbar vor der Sommerfahrsaison, also in einer Zeit einer hohen Benzinnachfrage, haben die Investoren ein weiteres Mal verschreckt. Weiterhin wirkten Einschätzungen seitens der OPEC und der Internationalen Energieagentur (IEA) zur gegenwärtigen und künftigen Marktlage preisbelastend. Die OECD-Ölvorräte sind im April laut IEA leicht gestiegen und lagen weiterhin 292 Mio. Barrel über dem 5-Jahresdurchschnitt. Das Erreichen des von der OPEC anvisierten Ziels, die Lagerbestände auf ebenjenen 5-Jahresdurchschnitt zu drücken, erwarten wir per Ende des dritten bzw. zu Beginn des vierten Quartals dieses Jahres (siehe Grafik). Die OPEC berichtete in ihrem aktuellen Monatsbericht einen Anstieg der eigenen Ölproduktion im Mai um 336 Tsd. Barrel/Tag, wozu die von den Kürzungen ausgenommenen Länder Libyen und Nigeria beitrugen. Die an Kürzungen gebundenen Länder setzten diese weiterhin vollständig um.

Wir glauben allerdings, dass sich der jüngste Preisrückgang als nicht nachteilig für die mittelfristige Entwicklung des Marktes erweisen dürfte. So zeigen Daten für Ölpreisswapgeschäfte, also Preisabsicherungsgeschäfte für Konsumenten und Produzenten über einen Finanzintermediär, dass diese mit dem Fall der Ölpreise unter 53 US-Dollar/Barrel sich sichtbar verlangsamt haben. D.h., dass insbesondere die US-Fracker mit dem Preisrückgang der vergangenen Wochen ihre Hedging-Aktivitäten gestoppt haben, um die eigene Fördermenge zu höheren Preisen abzusichern. Dies lässt sich besonders gut an der Entwicklung der Short-Positionen ablesen. In der Vergangenheit wiesen die Short-Positionierungen in WTI eine starke negative Korrelation mit dem Anstieg bei den US-Schieferölbohrungen und dem darauffolgenden Produktionswachstum in den Jahren 2010-14 auf. Als der Ölpreis im Jahr 2014/15 einbrach gingen die Short-Positionierungen zurück. Mit der Entscheidung der OPEC Ende November vergangenen Jahres die Ölfördermenge einzuschränken und dem darauffolgenden kräftigen Preissprung, stiegen die Hedging-Aktivitäten von Produzenten kräftig an. Die Analyse von Daten von US-Ölförderern zeigen einen Anstieg der Hedging-Aktivitäten von 14% für das Jahr 2017 zwischen November und März, zusammen mit dem Anstieg in Swap-Händler-Net-Short Positionen. Interessanterweise stagniert diese Dynamik seit März wieder, was auf eine begrenzte Absicherungsaktivität nach der Ölpreiskorrektur zu eben dieser Zeit hindeutet. Angesichts der Beziehung zwischen Produzenten-Hedging und Bohraktivität, deutet der Rückgang bei den Absicherungsgeschäften darauf hin, dass sich die Bohraktivität, welche gegenwärtig ungebrochen hoch ist, in den kommenden Monaten verlangsamen dürfte. Damit sollte dem drohenden Überangebot im kommenden Jahr zumindest teilweise Einhalt geboten werden.

Dies ist tendenziell ein positiver Treiber für die Ölpreise am langen Ende der Terminkurve, auch wenn die Preise gegenwärtig unter Abgabedruck stehen. Um eine stete Erholung der Preise am kurzen Ende der Terminkurve beobachten zu können, ist ein kontinuierlicher Abbau der Ölreserven in den USA notwendig. Für die kommende Woche erwarten wir daher nur eine moderate Erholung der Ölpreise von den in den vergangenen Tagen erreichten bisherigen Jahrestiefstständen.

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© 2017 HSH Nordbank
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