Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Coeure: Clearing-Umzug in EU nach Brexit nur eine Option
Eine zwangsweise Ansiedlung des Clearings von Euro-Derivaten im Euroraum stellt nach Aussage von EZB-Direktor Benoit Coeure im Falle eines Brexit nur eine von mehreren regulatorischen Optionen dar. Bei einer Veranstaltung in Frankfurt kündigte Coeure am Dienstagabend eine Stellungnahme der EZB zur geplanten Überarbeitung der einschlägigen EU-Richtlinie Emir (European Market Infrastructure Regulation) an.
EZB hat 11 Prozent ankaufbarer Unternehmensanleihen erworben
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ein Jahr nach Beginn des Programms zum Ankauf von Unternehmensanleihen (CSPP) 11 Prozent der ankaufbaren Papiere erworben. Nach Mitteilung der EZB stammten per 7. Juni 30 Prozent der angekauften Papiere von französischen Unternehmen, wobei deren Anteil am Universum ankauffähiger Anleihen sogar bei 31 Prozent lag. Auf Deutschland entfielen 25 (ankaufbar: 26) Prozent der Anleihen und auf Italien 11 (11) Prozent. Etwas überproportional waren spanische und niederländische Papiere vertreten, auf die 10 (9) und 7 (6) Prozent des Ankaufvolumens entfielen.
EZB teilt bei Dollar-Tender 35 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 35 Millionen an eine Bank zugeteilt. Bei dem vorherigen Dollar-Tender hatten zwei Banken eine Summe von 40 Millionen nachgefragt und erhalten.
Bundesbank erwägt Hacker-Stresstest für Banken - Presse
Die Bundesbank will die deutschen Banken gegen Hackerangriffe stärken. Die Aufsichtsbehörde denkt dabei über eine Art Stresstest nach, sagte Bundesbankvorstand Andreas Dombret dem Magazin Stern. "In anderen Ländern hat die Aufsicht Angriffe auf Banken simuliert, um deren Schutz zu testen. So weit ist Deutschland noch nicht, aber ich lasse gerade prüfen, ob so etwas auch bei uns möglich ist", sagte Dombret.
BoE-Chefökonom für baldige Straffung der Geldpolitik
Die Bank of England (BoE) sollte nach Ansicht ihres Chefökonomen Andrew Haldane "relativ bald" mit einer Straffung der Geldpolitik beginnen. Bei einer Rede in der nordenglischen Stadt Bradford begründete Haldane seine veränderte Haltung damit, dass er das Risiko einer zu späten Straffung nun höher einschätze als die Gefahr eines zu frühen Schritts. Sollte die Geldpolitik zu spät gestrafft werden, könnte das zu einem sehr steilen Zinspfad führen.
Cryan will Kapitalmarktunion in enger Kooperation mit London
Der Vorstandschef der Deutschen Bank, John Cryan, hat sich für die Schaffung einer europäischen Kapitalmarktunion in Zusammenarbeit mit Großbritannien ausgesprochen. "Wir glauben, Europa wird besser dran sein, wenn es die Kapitalmärkte modernisiert und vereinheitlicht - in enger Kooperation mit dem Vereinigten Königreich", sagte Cryan bei einer Investorenkonferenz seiner Bank in Berlin. "Andernfalls werden die Sieger New York, Singapur und Schanghai sein."
May stellt Gesetzentwürfe zum britischen EU-Ausstieg vor
Die britische Premierministerin Theresa May hat am Mittwoch acht Gesetzentwürfe vorgestellt, mit denen der Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union geregelt werden soll. Zu dem traditionell von Königin Elizabeth II. bei der Parlamentseröffnung verlesenen Regierungsprogramm gehören verschiedene Gesetzesvorhaben, mit denen bestehende EU-Regelungen durch nationale Gesetze ersetzt werden sollen, sowie Regelungen in den Bereichen Zoll, Handel, Einwanderung, Fischerei und Landwirtschaft.
Mit MSCI-Aufnahme steigt Interesse an China-Aktien
China hat es geschafft: Die heißersehnte Aufnahme seiner A-Aktien in die globalen MSCI-Indizes ist geglückt. Es wäre auch keineswegs eine Überraschung, sollte sich der Markt nunmehr noch stärker öffnen. MSCI wird künftig in Schanghai und Shenzhen notierende Aktien - sogenannte A-Aktien - in seine Hauptindizes aufnehmen. Drei Jahre lang hatte der Indexbetreiber einen Bogen um das Land gemacht. Fürs Erste ist die Entscheidung aber eher symbolischer Natur, da zunächst nur 222 Firmen berücksichtigt werden. So kommen die A-Aktien lediglich auf ein Gewicht von 0,7 Prozent im MSCI Emerging Market Index.
Argentinien wird Jahrhundertbond aus den Händen gerissen
Noch vor einem Jahr hätten Banker mit der Emission einer hundertjährigen Anleihe des notorisch klammen Argentiniens für zahlreiche Lacher gesorgt. In eben jenem Zeitraum leistete sich das Land sechs Zahlungsausfälle. Und erst im Vorjahr, als sich die Argentinier mit dem Großteil ihrer Gläubiger verglichen, konnten sie den Pariah-Status am internationalen Finanzmarkt hinter sich lassen. Die Zeiten ändern sich rasant. Globale Investoren standen Anfang der Woche Schlange, um die Hundertjährige mit einem Emissionsvolumen von 2,75 Milliarden US-Dollar in ihre Bücher zu nehmen.
Sorgen vor Überangebot prägen Ölmarkt
Die Ölpreise sind erneut auf Tauchkurs gegangen. Sie litten unter Sorgen über ein sich aufbauendes Überangebot, das die Märkte schon seit Wochen beschäftigt. Bemühungen etwa der Opec und Russlands, durch Förderkürzungen den Ölpreis zu stützen, werden anscheinend durch massive Ausstoßsteigerungen der USA, Libyens und Nigerias konterkariert. Die weltweiten Lagerbestände für Öl und Ölprodukte bleiben hoch, was Ängste schürt, dass der Ölmarkt noch lange nicht sein Gleichgewicht gefunden haben könnte.
Zypries: Noch keine Einigung über Stromnetz-Gesetz erzielt
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hat Meldungen über eine Einigung über das Gesetz zur Stromnetzmodernisierung (Nemog) widersprochen. "Ich kann leider nicht bestätigen, dass es da gestern Abend eine Einigung gab", sagte die SPD-Politikerin in Berlin auf dem Kongress des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Tusk sieht EU-kritische Kräfte auf dem Rückzug
Vor dem EU-Gipfeltreffen am Donnerstag sieht Ratspräsident Donald Tusk europafeindliche Kräfte auf dem Rückzug. Die europäischen Staats- und Regierungschefs kämen am Donnerstag "in einem anderen politischen Kontext" zusammen als noch vor einigen Monaten, "als Anti-EU-Kräfte auf dem Vormarsch waren", schrieb Tusk am Mittwoch in seinem Einladungsschreiben für das zweitägige Treffen in Brüssel. Die EU werde nun "eher als Lösung, nicht als ein Problem" gesehen.
EuGH erlaubt Schleierfahndung an EU-Binnengrenzen nur mit Einschränkungen
Die Bundespolizei darf an den Grenzen zu EU-Nachbarstaaten Menschen ohne konkreten Anlass nur unter bestimmten Voraussetzungen kontrollieren. Solche Kontrollen sind nur dann zulässig, wenn sie in der Praxis nicht die gleiche Wirkung haben wie die mit dem Schengen-Abkommen abgeschafften früheren Grenzkontrollen und wenn die "Intensität, Häufigkeit und Selektivität" dieser Kontrollen rechtlich geregelt ist, wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied.
Brüsseler Bahnhofsattentäter als 36-jähriger Marokkaner identifiziert
Die Explosion am Brüsseler Zentralbahnhof ist von einem 36-jährigen Marokkaner ausgelöst worden. Die von dem Mann gezündete Bombe habe Nägel und Gasflaschen enthalten, sagte ein Sprecher der belgischen Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Einen Sprengstoffgürtel, wie von einigen Zeugen zunächst angegeben, habe der Attentäter nicht getragen. Die Staatsanwaltschaft beschrieb die Tat als "versuchten terroristischen Mord".
GB/Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Mai +6,7 Mrd GBP (Vj: +7,1 Mrd GBP)
GB/Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Mai PROGNOSE: +7,5 Mrd GBP
GB/Nettomittelbedarf öffentl. Hand (PSNCR) Mai +15,7 Mrd GBP (Vj: +7,7 Mrd GBP)
Schweden Juni Verbrauchervertrauen 102,5 (Mai: 105,9)
Schweden Juni Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 105,0
US/MBA Market Index Woche per 16. Juni +0,6% auf 445,2 (Vorwoche: 442,6)
US/MBA Purchase Index Woche per 16. Juni -1,0% auf 252,1 (Vorwoche: 254,6)
US/MBA Refinance Index Woche per 16. Juni +2,1% auf 1.526,8 (Vorwoche: 1.494,8)
DJG/DJN/AFP/apo
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June 21, 2017 07:30 ET (11:30 GMT)
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