Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Merkel: Konjunkturaussichten bleiben gut
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat weiter günstige Perspektiven für die deutsche Wirtschaftslage festgestellt und ihre Pläne für Steuersenkungen in der nächsten Legislaturperiode bekräftigt. "Die Konjunkturaussichten, so wird es uns zumindest gesagt, bleiben gut", sagte Merkel beim Tag der Immobilienwirtschaft.
Schäuble: Zeiten des Ausstiegs aus ultralockerer Geldpolitik rücken näher
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat betont, dass ein baldiger Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) nach seiner Einschätzung angesichts der guten Konjunktur und der wieder gestiegenen Inflation wahrscheinlicher geworden ist. "Die positive Entwicklung, die nicht erwartet wurde, rückt diese Möglichkeiten näher", sagte Schäuble beim Tag der Immobilienwirtschaft. Die Gefahr einer Deflation sei "unstreitig gebannt", hob er hervor. "Da sich die Inflationsrate im Euroraum doch allmählich dem Zielwert nähert, sind wir in der Entwicklung, dass die Zeiten näherrücken."
Insolvenzen in Deutschland weiter rückläufig
Die Insolvenzen von Unternehmen und Verbrauchern in Deutschland gehen weiter zurück. Wie die Auskunftei Creditreform mitteilte, gab es im ersten Halbjahr dieses Jahres 10.300 Firmeninsolvenzen, das waren 5,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Verbraucherinsolvenzen gingen sogar um 7,5 Prozent zurück, auf 36.300 zwischen Januar und Juni. Werden "sonstige Insolvenzen" mit einberechnet, lag der Rückgang bei 5,1 Prozent.
Bitkom: Digitalisierung im Handel verläuft langsam
Der deutsche Handel nimmt die Chancen der Digitalisierung noch zu zögerlich wahr. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom unter 530 Groß- und Einzelhändlern. Danach verkaufen 28 Prozent der Befragten ihre Waren nach wie vor nur stationär, obwohl 88 Prozent derer, die auch online unterwegs sind, wenigstens 30 Prozent mehr Umsatz durch den zusätzlichen Vertriebskanal machen. Jeder dritte Händler mit ausschließlich stationärem Angebot unterhalte noch nicht einmal eine eigene Homepage.
Finanzinvestoren gegen Blockade chinesischer Übernahmen in Deutschland
Die von der Bundesregierung vorangetriebene Beschränkung bei Übernahmen deutscher Firmen durch chinesische Unternehmen stößt bei den deutschen Finanzinvestoren auf Ablehnung. "Es sollten hier keine Ressentiments reingebracht werden", sagte Wilken von Hodenberg, Chef des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften, zum Auftakt des Deutschen Eigenkapitaltags in Berlin. Kaufe ein chinesischer Investor hiesigen Firmen, eröffne ihm dies weitreichende Wachstumsmöglichkeiten im Reich der Mitte.
Zypries enttäuscht Energiebranche bei Stromsteuer und Kapazitätsmarkt
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hat die Hoffnungen der Energiewirtschaft auf Prämien für Versorgungssicherheit und die Abschaffung der Stromsteuer enttäuscht. Die Abschaffung der Steuer "wäre zu kurz gesprungen", sagte Zypries auf dem Kongress des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft in Berlin. Die Energieerzeuger verlangen die Streichung der Abgabe, um Strom günstiger zu machen.
EU nimmt Vermittler und Entwickler von Systemen zur Steuervermeidung ins Visier
Im Kampf gegen Steuerhinterziehung nimmt die EU-Kommission nun auch Banken, Anwälte und Berater ins Visier. Unternehmen und Vermittler von Systemen zur grenzüberschreitenden Steuervermeidung sollen den zuständigen nationalen Behörden künftig unaufgefordert ihre Strategien zur Prüfung vorlegen, wie aus einem in Brüssel präsentierten Vorschlag der Kommission hervorgeht. Die Meldepflicht muss demnach erfüllt werden, noch bevor das System zum Einsatz kommt.
Frankreichs Konservative spalten sich in Nationalversammlung
Im Streit über eine Zusammenarbeit mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron spalten sich die konservativen Republikaner in der Nationalversammlung. Der Abgeordnete Thierry Solère gab in Paris die Gründung einer "konstruktiven" Fraktion bekannt, die in manchen Fällen für Macrons Reformvorhaben stimmen könnte. Der Fraktion wollen sich demnach bislang rund 20 der insgesamt 112 Abgeordneten der Republikaner und die 18 Abgeordneten der Mitte-Rechts-Partei UDI anschließen. Sie werde "die Reformen begleiten, die in die richtige Richtung gehen, und sich widersetzen, wenn es nötig ist", sagte Solère.
China öffnet seine Märkte für Rindfleisch und Erdgas aus den USA
Nach einem 14 Jahre währenden Embargo hat China seine Märkte wieder für Rindfleisch aus den USA geöffnet. Wie die chinesischen Behörden mitteilten, dürfen die USA seit Dienstag wieder Rindfleisch sowie Erdgas und bestimmte Finanzdienstleistungen nach China exportieren. China darf im Gegenzug gegartes Geflügel auf dem US-Markt verkaufen. Beide Länder hatten Mitte Mai ein entsprechendes Handelsabkommen geschlossen, das nun umgesetzt wurde.
US-Rohöllagerbestände fallen stärker als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 16. Juni weiter gesunken. Die Lagerbestände fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,45 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,0 Millionen erwartet. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,7 Millionen Barrel verringert.
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June 21, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
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