HAMBURG (dpa-AFX) - Hoffnungsschimmer für den zuletzt
problembelasteten Windkraftanlagen-Hersteller Nordex
An der Börse sorgte das Ergebnis der Hamburger für neuen
Optimismus unter den Anlegern. Die Aktien, deren Kurs infolge einer
Gewinnwarnung im Februar schlagartig um mehr als 16 Prozent
eingebrochen war, setzten sich am Vormittag mit einem Plus von 5,6
Prozent auf 12,29 Euro an die Spitze des TecDax
Das zweite Quartal des Windturbinen-Herstellers habe die niedrigen Erwartungen moderat übertroffen, schrieb Barclays-Analyst David Vos. Auch für Sebastian Growe von der Commerzbank erscheinen die Papiere langsam wieder attraktiv - vorausgesetzt, dass Nordex bei der erwarteten Beschleunigung der Auftragseingänge im zweiten Halbjahr liefern kann.
Die Beschleunigung erhofft sich Nordex vornehmlich von Abnehmern außerhalb Europas. Während sich die Auftragslage auf dem heimischen Kontinent deutlich schwächer entwickelte als im Vorjahreszeitraum, füllten sich die Bücher des Turbinenherstellers vor allem in den USA und Lateinamerika. Durch aktuelle Verhandlungen sehe man dort positive Impulse, schrieb Nordex-Chef José Luis Blanco.
Dennoch bereitet Nordex seine Beschäftigten wie seit März bekannt auf einen Stellenabbau vor. Das Unternehmen müsse seine Produktionskapazitäten anpassen, sagte ein Konzernsprecher. Derzeit liefen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern. Wie viele Stellen letztlich wegfallen dürften, lasse sich noch nicht sagen.
Für 2017 stellte Konzernchef Blanco auch weiterhin einen Umsatz zwischen 3,1 und 3,3 Milliarden Euro in Aussicht. Die Ergebnis-Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) soll 7,8 bis 8,2 Prozent erreichen. 2016 hatte Nordex noch einen Umsatz von rund 3,4 Milliarden Euro bei einer Ebitda-Marge von 8,4 Prozent erzielt.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres stiegen die Erlöse im Vorjahresvergleich überraschend um etwas mehr als ein Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet. Auch der Auftragseingang entwickelte sich trotz eines Rückgangs von gut 30 Prozent besser als gedacht. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging zwar um 14 Prozent auf knapp 118 Millionen Euro zurück. Hier hatten Experten allerdings noch weniger erwartet. Der Überschuss sackte um mehr als die Hälfte auf 23 Millionen Euro zusammen./kro/stw/stb
ISIN DE000A0D6554
AXC0155 2017-08-03/12:48