FMW-Redaktion
Man kann ja nicht wirklich behaupten, dass die EZB in den letzten Jahren unwichtiger geworden wäre, das genaue Gegenteil ist der Fall. Mit der Finanzkrise ist die EZB im Grunde die zentrale Institution in der Eurozone, die etwa mittels ihrer Käufe von Unternehmensanleihen sogar direkt in das Wirtschaftsgeschehen eingreift - und dabei große Konzerne gegenüber mittelständischen und kleinen Unternehmen (siehe dazu unseren Artikel "EZB mit direkter Finanzierung von Konzernen, 52% der für 93 Mrd Euro gekauften Unternehmensanleihen haben nur ein BBB-Rating" ). Im Grunde eine massive Übertretung ihres Mandats!
Aber nun geht es um die Wurst für die EZB, genauer gesagt um das ganz große Geschäft, das fast ausschließlich in London gemacht wird. Die Rede ist vom Euro-Clearing, an dem der Finanzplatz London derzeit einen Anteil von über 90% hat - und in dem Geschäfte im Volumen von 33 Billionen Euro abgewickelt werden (vor allem Zinsswaps) - pro Tag!
Clearinghäuser stehen zwischen Käufern und Verkäufern bei Finanzgeschäften und im springen im Notfall ein, falls eine Partei ausfällt - man garantiert damit gewissermaßen die Lieferung der gehandelten Geschäfte. Nun aber droht mit dem Brexit faktisch, dass das Clearinggeschäft außerhalb der EU stattfindet - und das ist der EZB offenkundig ein Dorn im Auge. Was, so fragt die Notenbank rhetorisch, wenn eine zentrale Clearingpartei in Großbritannien ausfalle? Dann könne die Liquidität stark zurück ...
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