LUXEMBURG (dpa-AFX) - Im Streit über die Erweiterung der Ostseepipeline Nord Stream ist offen, wie die Europäische Union weiter vorgeht. Die EU-Energieminister sprachen am Montag in Luxemburg erstmals über den Wunsch der EU-Kommission, mit Russland über den Rechtsrahmen für Nord Stream 2 zu verhandeln. Die Debatte soll in Expertengremien weitergeführt werden. Der Zeitplan für eine mögliche Entscheidung ist unklar.
Der russische Staatskonzern Gazprom
In der Ministerrunde äußerten sich den Angaben zufolge zunächst vor allem die Befürworter der Verhandlungen, darunter Polen, Litauen, Estland, Tschechien, Rumänien, Kroatien, Dänemark und Schweden. Nord-Stream-Unterstützer wie Deutschland, Frankreich oder Österreich hätten sich nicht zu Wort gemeldet. Nach Angaben aus dem Ministerrat wird noch geprüft, ob ein Mandat einstimmig erteilt werden müsste. In dem Fall gäbe es quasi ein Vetorecht.
Die Projektgesellschaft Nord Stream 2 hält die Verhandlungen für überflüssig. Sie hofft, bereits bis Jahresende alle Genehmigungen zu bekommen und den 9,5 Milliarden Euro teuren Bau 2018 zu starten. Bis Ende 2019 sollen die 1200 Kilometer lange Röhren fertig sein./vsr/DP/stb
ISIN US3682872078
AXC0146 2017-06-26/14:24