Von Olaf Ridder
FRANKFURT (Dow Jones)--In der jüngsten Auseinandersetzung mit dem Media-Saturn-Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals um die Beteiligung am französischen Einzelhändler Fnac-Darty setzt der Elektronikhändler Ceconomy darauf, dass im Zuge der anstehenden Bafin-Untersuchung auch die Frage endgültig geklärt wird, in welcher Weise das Unternehmen ohne dessen ausdrückliche Zustimmung zukaufen darf.
Ceconomy-Chef Pieter Haas sagte in der Telefonkonferenz zu den Drittquartalszahlen, er sehe der Anzeige von Kellerhals gelassen entgegen. Die Rechtsanwälte des Unternehmens hätten klar gesagt, dass Ceconomy seine derzeitige Fnac-Minderheitsbeteiligung eigenständig auf über 25 Prozent aufstocken dürfe. Dem stünden die Verträge mit Kellerhals nicht entgegen. Allerdings sei dies derzeit nicht geplant.
Der 77-jährige Media-Markt-Gründer, der knapp 22 Prozent an der Media-Saturn-Gruppe hält, hat Ceconomy laut einem Bericht der Wirtschaftswoche wegen des Verdachts der Marktmanipulation bei der Finanzaufsicht Bafin angezeigt. Nach dem am Morgen verbreiteten Bericht ist er der Meinung, die Ceconomy-Aktie wäre im Anschluss an die Ankündigung der Fnac-Teilübernahme im Juli nicht so stark gestiegen, wenn die Marktteilnehmer gewusst hätten, dass Ceconomy nicht über 25 Prozent hinaus bei dem französischen Unternehmen aufstocken dürfe.
Haas sagte, er habe bislang keine Bestätigung von der Bafin, dass es diese Anzeige gebe. Er freue sich jedoch, dass die Frage des Wettbewerbsverbotes dann endlich von zentraler Stelle geklärt werde. Die Grenze von 25 Prozent gelte laut den Verträgen mit Kellerhals bei Zukäufen im Inland, aber nicht im Ausland.
Ceconomy und Kellerhals liegen seit Jahren im Clinch. Zuletzt war Kellerhals damit gescheitert, die Aufspaltung von Metro in zwei Teilkonzerne auf juristischem Wege zu verhindern.
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August 31, 2017 03:34 ET (07:34 GMT)
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