Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Kurz vor der mündlichen Verhandlung vor dem Landgericht Braunschweig in einer Musterklage der amerikanischen Kanzlei Hausfeld im Dieselskandal gegen Volkswagen haben die Klägeranwälte den Konzern mit einem neuen Vorstoß überrascht. In einem Schreiben an das Gericht erweitert die Kanzlei ihre im Januar eingereichte Klage um zwei brisante Anträge. Darin fordern die Anwälte die Richter auf, die Pilot-Klage eines geschädigten VW-Kunden auszusetzen und das Verfahren zur Klärung wichtiger europarechtlicher Fragen an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg abzugeben - ohne den langwierigen Gang durch zwei Instanzen in Deutschland gehen zu müssen. (FAZ S. 22)
VOLKSWAGEN - Fachkräftemangel zwingt Volkswagen zum Einlenken. Den Arbeitskampf in der Slowakei hat VW mit weitreichenden Zugeständnissen schnell beilegen können. Der Grund: Fachkräfte sind an allen osteuropäischen Standorten der Autoindustrie knapp. (Handelsblatt S. 20)
ALLIANZ - Der Versicherer will bei der Digitalisierung der Branche vorn dabei sein. Daher blicken die Topmanager des Konzerns auf ihrer Suche nach Impulsen für die digitale Modernisierung der Allianz nicht allein auf den wichtigen deutschen Markt oder ins Silicon Valley, sondern vor allem auf ein Land an der Südostspitze Europas: die Türkei. (Handelsblatt S. 30)
THERMAMAX - Der Autozulieferer Thermamax sucht einen neuen Investor. Die Eigner ließen sich dabei von der Investmentbank Greenhill beraten, heißt es in Finanzkreisen. Gebote sollen bis Ende dieser Woche eingehen. Um was für ein Anteilpaket es geht, blieb unklar. Offenbar hängt die Entscheidung auch von der Art der Gebote ab. Thermamax stellt thermische und akustische Dämmsysteme für Motoren und Abgasvorrichtungen her und erzielte im Jahr 2015 etwa 50 Millionen Euro Umsatz. (FAZ S. 18)
TÖNNIES - Der Wurstfabrikant Clemens Tönnies hat vorgemacht wie es geht: Zwei Tochtergesellschaften des Schweineschlachters hatten an Preisabsprachen für Wurstwaren, Knacker und Schinken teilgenommen und sich Kartell-Bußgelder in Höhe von fast 130 Millionen Euro eingehandelt. Bezahlt hat die Gruppe aber nicht einen Cent. Findige Unternehmensjuristen machten sich ein Schlupfloch im Kartellrecht zunutze: Die beiden Untergesellschaften wurden mit anderen Tochterunternehmen verschmolzen und aus dem Handelsregister gelöscht. Rechtlich waren sie nicht mehr existent, so dass der Bescheid des Kartellamtes ins Leere ging. Weil auch andere Unternehmen gewiefte Anwälte haben, macht der als "Wurstlücke" berühmt gewordene Tönnies-Trick Schule. Am Montag hat das Bundeskartellamt drei weitere Verfahren beenden müssen. Zusätzliche Bußgelder von 110 Millionen Euro sind den Wettbewerbshütern damit unwiederbringlich durch die Lappen gegangen. (FAZ S. 18)
DYSON - Der britische Hausgerätehersteller Dyson betreibt bislang sieben bis acht Flagshipstores auf der Welt. Bis Ende des Jahres sollen es 20 sein. "Unsere Strategie ist es, in jeder Weltmetropole eine Präsenz haben - also auch in Berlin", sagte der Geschäftsführer Max Conze in einem Interview. "Über das nächste Jahr hinweg könnte es zwei oder drei auch in Deutschland geben. Hierzulande ist auch noch viel Wachstum für uns vorhanden". (Welt S. 12)
INBEV - AB Inbev ist der mit Abstand größter Brauerei-Konzern der Welt und in vielen Märkten führend. Ausgerechnet im Bierland Deutschland gibt es Probleme. Der neue Deutschland-Chef Harm van Esterik will jetzt durchgreifen. "Ein steigender Marktanteil ist für mich nicht das wichtigste Ziel", sagte er. Neue Übernahmen in Deutschen seien derzeit nicht geplant. (SZ S. 19)
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June 27, 2017 00:09 ET (04:09 GMT)
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