Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Draghi deutet graduelle Anpassung der Geldpolitik an Erholung an
Präsident Mario Draghi hat die Bereitschaft zur Anpassung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) an die anhaltende Konjunkturerholung angedeutet. Er sprach von der Möglichkeit einer "graduellen Anpassung" und äußerte zudem die Einschätzung, dass die gegenwärtig inflationsbremsenden Effekte vorübergehender Natur sind. "Wenn die Erholung anhält, dann wird eine unveränderte Geldpolitik akkommodierender, und die Zentralbank kann die Erholung begleiten, in dem sie die Parameter ihrer Politikinstrumente anpasst - nicht, um die geldpolitische Ausrichtung zu straffen, sondern um sie weitgehend unverändert zu halten", sagte Draghi laut vorab verbreitetem Redetext.
Nachfrage der Banken nach EZB-Liquidität kaum verändert
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft wenig verändert. Wie die EZB mitteilte, wurden 11,6 nach 11,5 Milliarden Euro in der Vorwoche zum Festzinssatz von null Prozent zugeteilt. Die Gebote von 44 (Vorwoche: 42) Instituten wurden voll bedient. Die Zuteilung liegt weiter nur knapp über dem Rekordtief, das am 13. Juni mit 11,0 Milliarden Euro erreicht wurde.
US-Währungshüter fordert gemeinsame Anstrengungen für Wachstum
Der Präsident der Federal Reserve Bank von San Francisco, John Williams, hat gemeinsame Anstrengungen von staatlicher und privater Seite gefordert, um die USA und andere große Ländern aus der gegenwärtigen Wachstumsflaute herauszubringen. "Die große Dichotomie unserer Zeit ist, dass Land für Land die ökonomischen Nachrichten zugleich ermutigend und enttäuschend sind - ermutigend, dass die Volkswirtschaften wachsen; enttäuschend, dass die Dynamik zu wünschen übrig lässt, zumindest im historischen Vergleich", sagte Williams.
Investoren rechnen (noch) nicht mit einem Handelskrieg
Der Welthandel ist in Gefahr, doch Investoren scheint es nicht zu interessieren. Während ein verbissener Nationalismus die US-Präsidentschaftswahlen dominierte, erholte sich der Welthandel gerade nach Jahren der Stagnation. In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob Präsident Donald Trump diesen Aufschwung aufs Spiel setzt, indem er Stahlimporte aus Gründen der nationalen Sicherheit mit Zöllen belegt und dabei internationale Regeln ignoriert. Damit würde er einen Handelskrieg herausfordern.
Bundesregierung bittet im August zum Diesel-Nachrüstgipfel
Die Bundesregierung hat die deutschen Autohersteller im August zu einem Gipfeltreffen über die Nachrüstung von Dieselautos eingeladen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) gab den Termin am Dienstag in Berlin bekannt. Seit dem Abgasskandal steht der Diesel massiv unter Druck, weil die Autos viel mehr giftiges Stickoxid in die Luft blasen als bisher angenommen. "Auch Kollege Dobrindt hat erkannt, dass man das nicht länger laufen lassen kann", erklärte Hendricks in Berlin mit einem Seitenhieb auf Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU).
SPD-Fraktionschef: Koalition hat sich auf Stromnetzgesetz geeinigt
Nach monatelangem Tauziehen hat die Große Koalition nach den Worten von SPD-Chef Thomas Oppermann bei dem umstrittenen Stromnetzgesetz einen Durchbruch erzielt. Das sogenannte Stromnetzmodernisierungsgesetz (Nemog) werde noch in dieser Woche im Bundestag beschlossen, kündigte Oppermann in Berlin an.
SPD setzt Union bei Ehe für alle unter Zugzwang
Die SPD setzt CDU und CSU nach dem überraschenden Sinneswandel von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Ehe für alle unter Druck. Parteichef Martin Schulz kündigte in Berlin an, dass die SPD-Bundestagsfraktion noch diese Woche über das lange strittige Thema abstimmen wolle. "Ich hoffe, dass die Kollegen der Union mitziehen werden", sagte Schulz. Geschehe das nicht, werde die SPD noch im Laufe des Tages entsprechende Schritte einleiten.
Union und SPD legen in Umfrage zu
Die Union und die SPD haben in einer neuen Umfrage zugelegt. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen CDU und CSU auf 37 Prozent und damit einen halben Punkt mehr als in der Vorwoche, berichtete die Bild-Zeitung unter Berufung auf den Insa-Meinungstrend. Die SPD gewinnt nach der Umfrage einen Punkt auf 26 Prozent. Hingegen verliert die Linke einen Punkt auf 10 Prozent und die AfD einen halben Punkt auf 8,5 Prozent. FDP (9 Prozent) und Grüne (6,5 Prozent) halten ihre Ergebnisse aus der Vorwoche.
Union plant laut CDU-Vize Klöckner solide finanziertes Programm
Die Union aus CDU und CSU will nach Angaben der stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Julia Klöckner am Montag ein durchgerechnetes Wahlprogramm vorlegen. "Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit", sagte Klöckner der Saarbrücker Zeitung. "Wir machen nur Vorschläge, die auch solide finanziert und realistisch sind." Klöckner wies laut dem Blatt den Vorwurf der SPD zurück, die Union vermeide inhaltliche Festlegungen, und warf der SPD vor, ihre Pläne bremsten das Wachstum und belasteten die Mitte.
Dobrindt kündigt Institut für Verbrauchs- und Emissionsmessungen an
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die Gründung eines Instituts für Verbrauchs- und Emissionsmessungen angekündigt, das den Ausstoß unter realitätsnahen Fahrbedingungen ermitteln soll. Das Institut, das noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen soll, solle für "mehr Transparenz" sorgen, sagte Dobrindt am Dienstag in Berlin. Es gehe darum, die Lücke zu schließen zwischen den Ergebnissen standardisierter Messverfahren und dem realen Fahrverhalten auf der Straße. Diese Lücke habe viele Verbraucher verunsichert.
US-Handelsminister Ross sagt Reise nach Deutschland ab
US-Handelsminister Wilbur Ross hat seine Reise nach Deutschland überraschend abgesagt. Das gab das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin bekannt. Das Haus von Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD), mit der sich Ross eigentlich zu einem Gespräch treffen wollte, sagte einen Fototermin anlässlich dieses geplanten Treffens am Morgen ab. "US-Handelsminister Wilbur Ross hat seine Reise nach Deutschland abgesagt", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums ohne Angabe von Gründen.
EU-Staaten nehmen Türkei fünf Mal mehr Flüchtlinge ab als notwendig
Die EU-Staaten haben fünf Mal so viele Syrer aus der Türkei aufgenommen wie im Flüchtlingsabkommen mit Ankara vereinbart. Seit Start der Vereinbarung im März 2016 nahmen die EU-Staaten 6.907 Migranten direkt aus der Türkei auf, wie es in einer Übersicht der EU-Kommission heißt. Dagegen wurden nur 1.229 Flüchtlinge von den griechischen Inseln zurück in die Türkei geschickt.
Nordkorea vergleicht Trumps Kurs mit Hitler-Deutschland
Im Konflikt mit den USA hat Nordkorea die Politik von US-Präsident Donald Trump mit Hitler verglichen. Trump "folgt Hitlers diktatorischer Politik", indem er die Welt in "Freunde und Feinde" einteile, um "Unterdrückung" zu rechtfertigen, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur KCNA in einem Leitartikel. Trumps Kurs ähnle einem "Nazitum des 21. Jahrhunderts". Wegen des Atomprogramms eskaliert seit Monaten der Streit zwischen Washington und Pjöngjang.
Schweden Mai Handelsbilanz Überschuss 2,8 Mrd SEK
Schweden Mai Exporte 114,0 Mrd SEK
Schweden Mai Importe 111,2 Mrd SEK
Schweden Mai Erzeugerpreise unverändert gg Vormonat
Schweden Mai Erzeugerpreise +7,2% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
June 27, 2017 07:30 ET (11:30 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.