EMDEN (dpa-AFX) - Mit hohen Investitionen in neue Technologien
zur Automatisierung baut VW
Große Hoffnungen setzt das Werk zudem in ein viertes Modell. Es soll von 2019 an neben Passat, Limousine und Arteon von den Bändern laufen. "Die Planungen gehen voran und sind auf gutem Wege", sagte Dick. Von 2020 an werde das Modell auf Basis eines Arteon für einen Produktionsanstieg und damit für mehr Auslastung in Emden sorgen. Dort bauen derzeit bis zum Jahresende rund 9000 Beschäftigte 240 000 Fahrzeuge, die Planungszahl für 2020 zielt auf 290 000 Fahrzeuge.
Die Erweiterung der Modellpalette in Emden geht auf den Zukunftspakt zurück, auf den sich Konzernspitze und Betriebsräte im Herbst geeinigt hatten. Mit diesem Pakt soll die Kernmarke VW wieder rentabler werden. Als Ausgleich für 23 000 Stellenstreichungen in Deutschland bis zum Jahr 2025 ohne betriebsbedingte Kündigungen waren auch Beschäftigungsgarantien vereinbart worden.
Mit Blick auf das vierte Modell sieht Dick das Emder Werk nach einer schwierigen Phase gut aufgestellt für die Zukunft. Zuletzt hatte die Diesel-Krise den Passat-Absatz geschwächt. Wegen geringer Nachfrage hatte VW die Planungszahlen reduziert. Die Absatzflaute wirkte sich zudem mit mehreren Schließtagen aus, an denen die Produktion ruhte. Rund 200 Verträge für Leiharbeiter wurden nicht verlängert, 300 weitere wechselten nach Osnabrück. Sie sollen später feste Verträge im Emder Werk bekommen.
Die Folgen des Abgasskandals sind auch jetzt noch in Emden spürbar: Die Nachfrage verschiebe sich vom Diesel mehr in Richtung Benziner, sagte Dick. Das habe jedoch kaum Folgen für die Produktion, sondern betreffe mehr die Motorenhersteller. Für dieses Jahr seien jedenfalls keine weiteren Schließtage geplant.
Technologisch testet das Werk in Ostfriesland derzeit als Pilotprojekt für den ganzen Konzern ein führerloses Transportsystem, das autonom ohne Schienen durch die Werkshallen navigiert. Es soll Teile aus dem Lager zu den Bändern und Fertigungsrobotern bringen und damit auch Personal ersetzen. Diese Mitarbeiter könnten aber an anderen Stellen wieder eingesetzt werden, sagten Werksleiter und Betriebsräte./woe/DP/mis
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AXC0182 2017-06-28/15:35