Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Eine im Streit um geschädigte VW-Eigentümer engagierte niederländische Stiftung baut eine gewaltige Drohkulisse gegen Volkswagen auf. Die "Stichting Volkswagen Car Claim" will notfalls für 180.000 Autofahrer in den Niederlanden 4 bis 4,5 Milliarden Euro vor Gericht fordern, sagte Vorstandsmitglied Guido Van Woerkom. Zunächst wolle man im August einen dritten und letzten Anlauf unternehmen, sich außergerichtlich mit Volkswagen zu einigen. Die dabei angestrebte Summe werde "niedriger als 4 bis 4,5 Milliarden Euro, aber immer noch substantiell" sein, sagte Van Woerkom, der früher den niederländischen Automobilclub ANWB leitete. (FAZ S. 21)
BMW - BMW-Chef Harald Krüger kommt durch die Tesla-Offensive unter Zugzwang. Auf der Branchenmesse IAA im September wollen die Münchener deshalb eine elektrische Version der 3er-Reihe vorstellen, des volumenstärksten BMW-Modells, heißt es in Konzernkreisen. Das Auto soll mit 400 Kilometern mindestens die Reichweite des Model 3 von Tesla aufweisen. Produziert werden soll der neue BMW in Deutschland, Südafrika, China und in Mexiko. (Handelsblatt S. 1)
LUFTHANSA - In dem seit Monaten schwelenden Streit über die Gebühren am Frankfurter Flughafen scheinen sich die Wogen zu glätten. Danach ist Betreiber Fraport wohl generell bereit, der Deutschen Lufthansa ähnlich hohe Kostenvorteile an ihrer Heimatbasis einzuräumen wie sie dem Neukunden Ryanair gewährt worden sind. Von einem Durchbruch in den Verhandlungen, der eine Grundlage für die von beiden Unternehmen angestrebte Systempartnerschaft schafft, könne allerdings noch keine Rede sein, sagten Teilnehmer der Verhandlungen. (FAZ S. 21)
DEUTSCHE BANK - Händler der Deutschen Bank haben mit Derivaten, die sich auf die US-Inflation bezogen hatten, einen Verlust in Höhe von 60 Millionen Dollar (umgerechnet 53,3 Millionen Euro) verursacht. Eigentlich hätten die Derivate Risiken aus Kundengeschäften der Bank absichern sollen. Dabei unterliefen den Händlern Fehler, die die Bank teuer zu stehen kommen. Das Institut wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern. (Handelsblatt S. 31)
LANXESS - Für den Kölner Chemiekonzern Lanxess ist der Einstieg des weltbekannten Investors Warren Buffett eine Auszeichnung. "Warren Buffett genießt eine weltweit einzigartige Reputation", sagt Lanxess-Vorstandschef Matthias Zachert. Grund für einen Kurswechsel sieht er durch den Einstieg nicht. Die Berkshire-Manager hätten sich tief in die neue Strategie von Lanxess eingearbeitet, sagt Zachert. "Sie erwarten, dass wir den Konzern so fortentwickeln, wie wir es begonnen haben." (Handelsblatt S. 16)
AURUBIS - Der Kupferkonzern Aurubis will bei seiner strategischen Erweiterung ohne Stellenabbau auskommen. "Die Zahl dürfte in etwa stabil bleiben", sagt Vorstandschef Jürgen Schachler. Der Kupferkonzern, der rund 6.400 Mitarbeiter beschäftigt, will sich zu einem Multimetallproduzenten entwickeln. (Börsen-Zeitung S. 11)
PROSIEBENSAT.1 - Der Medienkonzern Pro SiebenSat.1 räumt auf. Vorstandschef Thomas Ebeling ist mit aller Kraft dabei, das Portfolio des Fernsehkonzerns umzubauen und kauft und verkauft Firmenbeteiligungen fast wie am Fließband. Ebeling will weniger abhängig von Fernsehwerbung werden und stattdessen mit Onlinefirmen Geld verdienen. (Handelsblatt S. 18)
DEUTSCHE BAHN - Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn will auf einer Sondersitzung am 20. Juli Entscheidungen zur Besetzung der offenen Vorstandsposten treffen. Dies wurde im Umfeld des Gremiums am Mittwoch nach der regulären Aufsichtsratssitzung bekannt. Besetzt werden sollen die neu geschaffenen Ressorts Güterverkehr und IT/Technik. Das Finanzressort wird seit dem Rücktritt des langjährigen Bahn-Chefs Rüdiger Grube im Januar vom neuen Vorstandschef Richard Lutz in Personalunion geführt. Für beide Ressorts sind drei bis vier Kandidatinnen und Kandidaten im Rennen. Das Technikressort wurde auf Druck von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt geschaffen, der die Digitalisierung des Bahn-Konzerns vorantreiben will. (Handelsblatt S. 19)
DZ HYP - Die aus der Fusion von DG Hyp und WL Bank entstehende künftige DZ Hyp will sich als "Vollsortimenter" positionieren und vier Geschäftsfelder abdecken: Privatkunden, Wohnungswirtschaft, das klassische Kommunalkreditgeschäft und das gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft. Aus der Staatsfinanzierung hatten sich beide Häuser im Zuge der Schuldenkrise weitgehend zurückgezogen, die DG Hyp hat auch die private Baufinanzierung aufgegeben. (Börsen-Zeitung S. 5)
ING-DIBA - ING-DiBa steigt in die digitale Vermögensverwaltung ein. Auf dem 15. Internationalen Retail-Bankentag von Börsen-Zeitung und Diebold Nixdorf hat der Generalbevollmächtigte Martin Schmidberger den Start eines entsprechenden Angebots für das zweite Halbjahr angekündigt. "Wir fühlen uns mit dem beratungsfreien Geschäft ganz wohl", erklärte er: "Wir sehen aber auch den Trend, dass die Vermögensverwaltung digitalisiert wird, und wir werden dieses Thema auch anbieten, allerdings mit einem Partner." (Börsen-Zeitung S. 1)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/jhe
(END) Dow Jones Newswires
June 29, 2017 00:11 ET (04:11 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.