BERLIN (Dow Jones)--Bei den Jamaika-Sondierungen signalisieren die Grünen in zwei besonders strittigen Themen Kompromissbereitschaft an Union und FDP. Parteichef Cem Özdemir rückte in einem Interview von Maximalpositionen bei der Zukunft des Autos und dem Kohleausstieg ab. "Mir ist klar, dass wir alleine nicht das Enddatum 2030 für die Zulassung von fossilen Verbrennungsmotoren durchsetzen werden können", sagte Özdemir der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.
Statt des konkreten Datums für den Ausstieg verlangte er noch "ein klares Bekenntnis, dass wir alles dafür tun, um die Fahrzeuge der Zukunft - vernetzt, automatisiert und emissionsfrei - zu bekommen" Eigentlich bestanden die Grünen bisher darauf, dass ab 2030 keine Neuwagen mehr mit Diesel- oder Benzinmotor verkauft werden dürfen. FDP und CSU hatten das abgelehnt.
Auch in der Kohlepolitik ging Özdemir einen Schritt auf die anderen Parteien zu. "Jetzt schrittweisen Kohleausstieg sorgfältig planen, damit wir ihn zukünftig sozialverträglich umsetzen & Klimaschutzziele erreichen", schrieb der Parteivorsitzende am Montagabend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die eigentliche Linie der Ökopartei lautete bisher, bis 2020 die 20 schmutzigsten Kohlekraftwerke abzustellen. Bis 2030 soll Deutschland komplett aus die Verfeuerung von Kohle zur Stromerzeugung verzichten.
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November 07, 2017 01:07 ET (06:07 GMT)
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