Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem kaum veränderten Handelsstart am Morgen kommen die Börsen am Montagvormittag leicht unter Abgabedruck. Als Grund werden an der Börse die Inflationsdaten aus der Eurozone genannt. Die Inflation lag nur wie erwartet bei 1,3 Prozent auf Jahressicht, gehofft hatte der Markt aber auf eine Belebung in Richtung des EZB-Ziels von 2,0 Prozent. Damit stehen vor allem die Finanzwerte unter Druck, die mit den Versicherungstiteln zu den größeren Verlierern gehören. Der DAX verliert am Mittag 0,2 Prozent auf 12.612 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,1 Prozent leichter bei 3.523 Zählern. Unmittelbar nach den Daten hatten beide Indizes aber auch schon tiefer gestanden.
Günstige Wirtschaftsdaten aus China sprechen für Rohstoffaktien, die gegen den Trend kräftig um 1 Prozent zulegen. Nicht nur das chinesische BIP-Wachstum überzeugte mit einem Plus von 6,9 Prozent, die Industrieproduktion beschleunigte sich im Juni sogar auf 7,6 Prozent. "Bei Kupfer sieht man klare Ausbruchsversuche nach oben und der Index der Basismetalle läuft", sagt ein Händler. Dies zeige klar, dass konjunkturbullische und inflationäre Signale nun auch für Preisanstiege sorgten.
Shall I stay or shall I go - Rätselraten um Astra-CEO Soriot
Nach zwei schwachen Tagen erholen sich Astrazeneca und gewinnen 2 Prozent. Kurstreiber sind Presseberichte, wonach CEO Pascal Soriot entgegen den Befürchtungen das Unternehmen nicht verlassen werde. Das Pharmaunternehmen selbst lehnte dazu Kommentare ab. Die Unsicherheit über seine Zukunft hatte die Aktien zuletzt unter Druck gebracht - auch deshalb, weil sich Anleger Sorgen über die Zukunft der Medikamenten-Pipeline von Astrazeneca machten. Faktisch bestätigt ist bislang aber nur, dass Soriot die für Ende des Monats angesetzten Halbjahreszahlen vorstellen wird.
Nach der Gewinnwarnung vom Wochenende geht es für Gea um 6,1 Prozent nach unten. "Gea hat jetzt schon vier Quartale hintereinander mit zwei Gewinnwarnungen und anderen Dauerbaustellen enttäuscht", sagt ein Händler. Anleger hätten die Aktie daher aufgrund ihrer operativen Schwierigkeiten und auch internen Restrukturierungsproblemen gemieden. Für 2017 erwartet Gea nun ein operatives EBITDA von 600 bis 640 Millionen Euro anstelle von bisher in Aussicht gestellten 620 bis 670 Millionen Euro.
Renault legen gegen den lustlosen Gesamtmarkt um 2 Prozent zu. Hier treiben gute Absatzzahlen für Juni. Die Aktie des französischen Autobauers ist damit klarer Outperformer, der Stoxx-Autosektor legt nur um 0,4 Prozent zu - der Euro-Stoxx-50-Index stagniert sogar nur. Nach vorläufigen Daten konnte Renault den weltweiten Absatz um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Norma geben mit Gewinnmitnahmen 1,7 Prozent nach. Nach positiven Analystenkommentaren gewinnen die neue Metro (Wholesale & Food Specialist) 1,7 Prozent.
=== Euro-Stoxx-50 3.522,69 -0,09 -3,25 7,06 Stoxx-50 3.173,46 0,16 5,18 5,41 DAX 12.611,91 -0,16 -19,81 9,85 MDAX 25.134,56 -0,11 -27,82 13,28 TecDAX 2.307,66 0,38 8,76 27,37 SDAX 11.155,54 -0,29 -32,57 17,19 FTSE 7.422,54 0,60 44,15 3,92 CAC 5.239,10 0,07 3,79 7,75 Bund-Future 161,45% 0,38 -0,83 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.01 Uhr Fr, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1464 +0,04% 1,1459 1,1455 +9,0% EUR/JPY 128,89 -0,16% 129,09 128,95 +4,8% EUR/CHF 1,1031 -0,22% 1,1055 1,1050 +3,0% EUR/GBP 0,8770 +0,19% 0,8754 1,1425 +2,9% USD/JPY 112,43 -0,20% 112,66 112,56 -3,8% GBP/USD 1,3070 -0,16% 1,3091 1,3089 +5,9% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,65 46,54 +0,2% 0,11 -18,0% Brent/ICE 49,08 48,91 +0,3% 0,17 -16,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.231,38 1.228,75 +0,2% +2,63 +6,9% Silber (Spot) 16,08 15,99 +0,6% +0,09 +0,9% Platin (Spot) 926,20 920,95 +0,6% +5,25 +2,5% Kupfer-Future 2,71 2,69 +0,8% +0,02 +7,4% ===
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July 17, 2017 06:36 ET (10:36 GMT)
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