Von Thomas Rossmann
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Ein schwacher Dollar sorgt am Dienstag an den asiatischen Börsen für nachgebende Aktienkurse. Mit der Startglocke in Japan, wo am Montag wegen eines Feiertages kein Handel stattfand, geriet der Greenback deutlich unter Druck. Im Gegenzug ist der Euro zum ersten Mal seit 14 Monaten wieder über die Marke von 1,15 Dollar geklettert. Weiterhin belastet vor allem die Sorge vor einer Verlangsamung des Zinserhöhungstempos durch die US-Notenbank den Greenback. In Tokio rutscht der Nikkei-225 zwischenzeitlich sogar unter die Marke von 20.000 Punkten. Der Index liegt derzeit noch 0,5 Prozent im Minus bei 20.014 Punkten. Der Dollar notiert bei 112,14 Yen, nach 112,63 Yen im späten US-Handel am Montag. Hier fallen mit dem steigenden Yen vor allem Exportwerte zurück.
In Schanghai bauen die Kurse ihre Vortagesverluste noch weiter aus. Der Schanghai-Composite reduziert sich um weitere 0,6 Prozent auf 3.157 Punkte. Die Unsicherheit nach der unerwartet starken Liquiditätsspritze der People's Bank of China am Vortag hält weiter an. Die Notenbank hatte 140 Milliarden Yuan in den Markt gepumpt, so viel wie seit Anfang Juni nicht mehr. In Hongkong fallen die Kurse nach zuletzt sechs Handelstagen mit Gewinnen leicht zurück, für den Hang-Seng-Index geht es um 0,2 Prozent nach unten.
In Australien drücken erneut die Abgaben bei den Bankenwerten den S&P/ASX-200 um 1,2 Prozent ins Minus. Die Aktienkurse der vier Banken-Schwergewichte Commonwealth Bank of Australia, Westpac Banking, National Australia Bank und Australia and New Zealand Banking, die rund ein Drittel der Indexgewichtung ausmachen, büßen zwischen 1,8 und 2,0 Prozent ein und setzen damit ihre schwache Vortagesentwicklung fort. Auslöser waren die mit Skepsis aufgenommen Zahlen von vier US-Banken am Freitag. Im Tagesverlauf werden nun Goldman Sachs und Bank of America einen Blick in die Bücher gewähren.
Aussicht auf geringeres Zinstempo der Fed belastet Dollar
Der Dollar leidet weiter unter der Aussicht, dass die US-Notenbank möglicherweise das Tempo der Zinserhöhungen drosseln könnte. Die zuletzt überwiegend schwach ausgefallenen US-Daten und die weiter klar unter der Fed-Zielmarke von 2 Prozent liegende Inflation in den USA machen nach Ansicht von Analysten einen solchen Schritt wahrscheinlicher. Zuletzt hatten sich auch diverse Fed-Mitglieder dahingehend geäußert, dass erst mit einem Anziehen der Inflation ein erneuter Zinsschritt zu rechtfertigen sei. Bislang plant die US-Notenbank mit vier weiteren Erhöhungen bis Ende 2018. Der Markt geht dagegen nur von zwei weiteren Zinsanhebungen im gleichen Zeitraum aus. Zudem werden weitere Zweifel an der Gesundheitsreform von US-Präsident Donald Trump laut, nachdem ihm zwei weitere Republikaner die Gefolgschaft verweigern sollen.
Weiter aufwärts geht es dagegen mit dem Goldpreis. Das zinslose Edelmetall wird von der Aussicht auf länger niedrige Zinsen in den USA beflügelt. Die Feinunze legt im asiatischen Handel um 0,3 Prozent auf 1.238 Dollar zu.
Die Ölpreise erholen sich etwas von den Vortagesverlusten. Neue Prognosen der Energy Information Administration, die für August einen Anstieg der US-Fracking-Produktion um 113.000 Barrel am Tag erwartet, hatten zu Wochenbeginn die Preise gedrückt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte legt um 0,1 Prozent auf 46,05 Dollar zu, Brent steigt um 0,1 Prozent auf 48,47 Dollar.
Exportwerte leiden unter nachgebendem Dollar
In Japan stehen vor allem die Exportwerte mit dem schwachen Dollar unter Druck. Die Aktie von Mitsubishi verliert 1,0 Prozent und die Papiere von Toyota Motors büßen ebenfalls 1,0 Prozent ein. Der australische Bergbaukonzern Rio Tinto wird in diesem Jahr weniger Eisenerz und Kokskohle produzieren als ursprünglich angenommen. Der Kurs gibt in Reaktion um 1,7 Prozent nach.
Bei den Einzelwerten geht es zudem für die Aktie von Sunny Optical in Hongkong um 12,9 Prozent nach oben. Kurz nach der Startglocke wurde sogar ein neues Rekordhoch markiert. Das Unternehmen konnte mit einem Zwischenbericht für das zweite Quartal überzeugen. Für die Papiere von China Vanke geht es um 2,2 Prozent nach oben. Das Unternehmen plant eine größere Übernahme.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.685,10 -1,22% -0,25% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 20.014,39 -0,52% +4,71% 08:00 Kospi (Seoul) 2.414,63 -0,43% +19,16% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.156,76 -0,62% +1,71% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 1.974,40 0% +10,68% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 26.427,27 -0,16% +19,81% 10:00 Taiex (Taiwan) 0,00 0% +13,01% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.297,61 -0,02% +14,47% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.754,39 -0,05% +6,86% 11:00 BSE (Mumbai) 0,00 0% +20,46% 12:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 10.12 Uhr % YTD EUR/USD 1,1530 +0,4% 1,1478 1,1447 +9,6% EUR/JPY 129,29 +0,0% 129,27 128,85 +5,2% EUR/GBP 0,8804 +0,1% 0,8792 0,8756 +3,3% GBP/USD 1,3095 +0,3% 1,3055 1,3074 +6,1% USD/JPY 112,14 -0,4% 112,64 112,57 -4,1% USD/KRW 1125,25 -0,3% 1128,44 1128,60 -6,8% USD/CNY 6,7613 -0,1% 6,7700 6,7729 -2,7% USD/CNH 6,7546 -0,1% 6,7641 6,7697 -3,2% USD/HKD 7,8038 -0,0% 7,8050 7,8026 +0,6% AUD/USD 0,7898 +1,3% 0,7795 0,7808 +9,5% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,05 46,02 +0,1% 0,03 -19,1% Brent/ICE 48,47 48,42 +0,1% 0,05 -17,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.237,61 1.234,40 +0,3% +3,21 +7,5% Silber (Spot) 16,19 16,12 +0,4% +0,07 +1,7% Platin (Spot) 924,45 925,50 -0,1% -1,05 +2,3% Kupfer-Future 2,72 2,72 +0,1% +0,00 +8,0% ===
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July 18, 2017 01:20 ET (05:20 GMT)
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