Von Jeannette Neumann
MADRID (Dow Jones)--Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in Spanien angehoben. Nach Einschätzung des Fonds könnte die spanische Wirtschaft in diesem Jahr um 3,1 Prozent zulegen, wenn das Momentum der jüngsten Reformen mehr Fahrt aufnimmt als erwartet. Im April hatte der IWF noch einen Zuwachs um 2,6 Prozent in Aussicht gestellt.
Spanien hat seinen Bankensektor restrukturiert und sein Arbeitsrecht schon vor einigen Jahren gelockert, um das Wachstum zu fördern, nachdem das Land nach einer geplatzten Immobilienblase in die Rezession gerutscht war.
Ein starker Konsum, Investitionen und Exporte haben zuletzt dazu beigetragen, dass die vierjährige wirtschaftliche Erholung des Landes fortdauert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte sein Vorkrisenniveau im zweiten Quartal dieses Jahres übertroffen haben.
In den Jahren 2015 und 2016 war die Wirtschaft um 3,2 Prozent expandiert.
Der IWF appellierte an die spanischen Behörden, sich das robuste Wirtschaftswachstum zu Nutze zu machen, und sich auf den Abbau der öffentlichen Schulden zu konzentrieren. Diese liegen immer noch bei rund 100 Prozent des BIP. Auch müsse die Regierung gegen die Jugend- und die Langzeitarbeitslosigkeit vorgehen, die zu den höchsten in Europa zählen.
Die spanischen Banken haben große Anstrengungen zur Verbesserung ihrer Profitabilität und Solvenz unternommen, müssen aber die Bereinigung ihrer Bilanzen noch vorantreiben. "Die Vermächtnisse der Krise sind noch nicht völlig überwunden", teilte der IWF mit.
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July 18, 2017 09:45 ET (13:45 GMT)
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