BERLIN (dpa-AFX) - Die Verbraucherzentralen fordern einen neuen Anlauf für ein staatliches Tierwohl-Label für Fleisch im Supermarkt nach der Bundestagswahl. "Wir brauchen eine wahrhaftige Kennzeichnung, die nichts suggeriert, was nicht tatsächlich auch eingehalten wird", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Verankert werden sollten klare Haltungsstandards, die über das gesetzliche Maß hinausgehen. Ziel des staatlichen Siegels müsse sein, dem bisherigen "Informationswirrwarr" entgegenzuwirken und Bauern eine Investitions-Perspektive zu geben.
Die Initiativen von Bundesagrarminister Christian Schmidt gingen in die richtige Richtung, seien aber zu spät gekommen, sagte Müller. Der CSU-Politiker hatte Ende April Kriterien für Bauern vorgestellt, die sich für eine freiwillige Teilnahme interessieren. Unter anderem soll das Platzangebot für Schweine im Stall in der Eingangsstufe des Labels um bis zu 33 Prozent größer sein als vorgeschrieben. Bis zur Wahl will der Minister einen begleitenden Gesetzentwurf vorlegen./sam/DP/stk
AXC0010 2017-07-19/05:43