Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Draghi stimmt Märkte auf Tapering-Entscheidung im Herbst ein
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat die Finanzmärkte darauf eingestimmt, dass die EZB im September oder Oktober über eine Anpassung ihres geldpolitischen Maßnahmenpakets diskutieren wird. In seiner Pressekonferenz nach der Ratssitzung sagte Draghi, im Herbst würden dem Rat die dafür notwendigen Informationen vorliegen.
EZB bestätigt Forward Guidance zu Anleihekäufen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen sowie Monatsvolumen und vorläufige Dauer ihrer Anleihekäufe bestätigt und auch die Forward Guidance für diese Ankäufe nicht geändert. In dem nach der aktuellen EZB-Ratssitzung veröffentlichten geldpolitischen Statement heißt es weiterhin, dass die EZB bereit ist, ihre Anleihekäufe falls erforderlich zeitlich auszudehnen und/oder zu erhöhen.
EU verlangt von London in nächster Brexit-Verhandlungsrunde "Klarstellungen"
Die EU und Großbritannien haben nach ihrer ersten mehrtägigen Verhandlungsrunde zum Brexit auf weiter bestehende Differenzen verwiesen. EU-Chefunterhändler Michel Barnier und der aus London angereiste Brexit-Minister David Davis lobten zwar ein konstruktives Klima der viertägigen Gespräche. Barnier verlangte von London bis Ende August aber "Klarstellungen" zu den künftigen Rechten der EU-Bürger in Großbritannien, den Milliardenforderungen der EU wegen des Austritts und der Stellung Nordirlands.
Stimmung der Verbraucher im Euroraum leicht eingetrübt
Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im Juli schlechter entwickelt als erwartet. Wie die EU-Kommission im Rahmen einer Vorabschätzung mitteilte, sank der von ihr ermittelte Index des Verbrauchervertrauens auf minus 1,7. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf minus 1,1 prognostiziert. Für den Vormonat wurde der Wert von minus 1,3 bestätigt.
Türkei will sich nicht auf Drohungen Deutschlands einlassen
Die Türkei hat mit deutlichen Worten den verschärften Kurs Deutschlands zurückgewiesen. "Unsere Beziehungen können nicht auf der Grundlage von Erpressungen und Drohungen fortgesetzt werden, sondern nur mittels international anerkannter Normen und Prinzipien", erklärte das türkische Außenministerium in der Antwort auf den Vorstoß von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD).
Wirtschaft fürchtet Rückgang des Türkei-Handels um 10 Prozent
Die von der Bundesregierung angedrohten Strafmaßnahmen und die diplomatische Krise dürften den Handel Deutschlands mit der Türkei erheblich leiden lassen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnt vor einem Einbruch des Handelsvolumens im laufenden Jahr. "Aufgrund der jüngsten Zuspitzung der politische Spannungen ist sogar mit einem Handelsrückgang von mehr als 10 Prozent zu rechnen", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.
Ankara wirft Berlin "große politische Verantwortungslosigkeit" vor
Nach der Verschärfung der Reisehinweise für die Türkei hat Ankara der Bundesregierung eine "große politische Verantwortungslosigkeit" vorgeworfen. Der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, sagte: "Wir akzeptieren das nicht." Er kritisierte damit die "Botschaft" der Bundesregierung an deutsche Touristen, dass "es nicht sicher ist, in die Türkei zu reisen".
US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken erneut
In den USA sind in der Woche zum 15. Juli weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 15.000 auf 233.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 243.000 vorhergesagt. Die Erstanträge liegen seit geraumer Zeit auf einem historisch außergewöhnlich niedrigen Niveau.
Philly-Fed-Index gibt im Juli spürbar nach
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich spürbar eingetrübt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank im Juli auf plus 19,5 Punkte von plus 27,6 im Juni. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Indexstand von plus 20,0 erwartet.
US-Justizminister Sessions will trotz Trump-Kritik im Amt bleiben
Trotz der massiven Kritik von US-Präsident Donald Trump an seiner Person will US-Justizminister Jeff Sessions im Amt bleiben. "Ich habe die Absicht, dies so lange zu tun, wie es angemessen ist", antwortete Sessions auf entsprechende Fragen bei einer Presskonferenz. Trump hatte den Minister zuvor in scharfen Worten abgekanzelt und ihm "extrem unfaires" Verhalten vorgeworfen.
US-Regierung bestraft Exxon wegen Verstoßes gegen Russland-Sanktionen
Wegen Verstößen gegen die Russland-Sanktionen hat die US-Regierung eine Millionenstrafe gegen den Energiekonzern Exxonmobil verhängt. Wie das Finanzministerium in Washington am Donnerstag mitteilte, muss das US-Unternehmen zwei Millionen Dollar (1,7 Millionen Euro) zahlen, weil es Geschäftsbeziehungen zu dem russischen Energie-Unternehmer Igor Seschin unterhielt. Der angebliche Embargo-Verstoß geschah in einer Zeit, als Exxonmobil von dem heutigen Außenminister Rex Tillerson geleitet wurde.
Polnisches Parlament verabschiedet umstrittenes Gesetz zum Obersten Gerichtshof
Trotz massiver Proteste hat das polnische Parlament am Donnerstag ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, mit dem der Oberste Gerichtshof des Landes unter Regierungskontrolle gestellt werden soll. Die Abgeordneten des von der rechtskonservativen Regierungspartei PiS kontrollierten Unterhauses stimmten mit 235 Ja-Stimmen für das Gesetz, 192 Parlamentarier stimmten dagegen, es gab 23 Enthaltungen. Gemäß dem Gesetzesvorhaben soll der Justizminister künftig die Macht haben, die Richterkandidaten für den Obersten Gerichtshof auszuwählen.
*US/Index der gleichlaufenden Indikatoren Juni +0,2% gegen Vormonat
*US/Index der nachlaufenden Indikatoren Juni +0,2% gg Vm
*US/Index der Frühindikatoren Juni +0,6% gegen Vormonat
*Südafrikas Notenbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte auf 6,75%
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July 20, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
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