ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Strategen von Julius Bär
Treiber der Aktienmärkte seien eine solide globale Wirtschaftsentwicklung und damit verbunden steigende Unternehmensgewinne und eine geringe Teuerung. Störungen seitens der Zentralbanken werde es kaum geben.
"Die Weltwirtschaft läuft rund", diagnostizierte Chefökonom Janwillem Acket. Bei den beiden gegenwärtigen Wirtschaftslokomotiven USA und Eurozone deuteten ihren Konjunkturzyklus fortsetzen, wobei die USA die Eurozone beim Wachstum übertreffen dürfte. Für die USA rechnet Acket im kommenden Jahr mit einem realen BIP-Wachstum von 3,7 Prozent und für die Eurozone von 2,0 Prozent.
Davon dürfte auch die Schweiz in Form steigender Exporte profitieren. Das werde die heimische Wirtschaft befeuern, für die der Ökonom ein BIP-Wachstum von 1,7 Prozent prognostiziert. Zusätzlichen Rückenwind erhalte diese durch den schwächeren Franken, führte Acket weiter aus. Den Euro zur Schweizer Währung sieht Julius Bär auf Sicht von zwölf Monaten bei 1,12 Franken.
Die Wirtschaft sei nicht mehr deflationär, die Inflation bleibe weltweit aber tendenziell verhalten. Für die Notenbanken ergebe sich kaum Handlungsbedarf, so der Ökonom. Entsprechend seien von Seiten der globalen Geldpolitik kaum Störmanöver zu erwarten. Zwar dürfte sich die Normalisierung der Geldpolitik in den USA und in Kanada 2018 fortsetzten. Europa dürfte aber frühestens 2019 nachziehen, sagte Acket. Entsprechend dürfte sich die Schweizer Nationalbank (SNB) passiv verhalten, zumal der Franken weiter schwach bleiben dürfte.
Dieses Umfeld spreche für eine Fortsetzung der Hausse an den Aktienmärkten. Auch wenn viele Marktkommentatoren und Strategen inzwischen von einer Überbewertung der Dividendenpapiere warnten, seien Aktien fundamental weltweit nicht teuer, führte Gattiker aus. Derzeit seien auch keine wirtschaftlichen Risiken erkennbar, die einen Kurssturz auslösen könnten.
Spielraum für eine anhaltende Aktienhausse sieht Gattiker auch in den hohen Barbeständen in den Portfolios der Anleger. Der liquide Anteil in den Portfolios der Kunden von Julius Bär betrage derzeit durchschnittlich 21 Prozent. Vor Ausbruch der Finanzkrise habe der Anteil 9 Prozent betragen und im Höhepunkt der Krise rund 30 Prozent. Hier gebe es noch Nachholbedarf.
Anleger sollten unbedingt investiert bleiben, empfahl Gattiker. Auf ihrer Empfehlungsliste stehen Titel aus dem Technologie-, dem Energie- und dem Bankensektor./sig/rw/AWP/bek
ISIN CH0102484968
AXC0167 2017-11-28/13:10