
Von Hans Bentzien
FRANKFURT/KUALA LUMPUR (Dow Jones)--Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr bestätigt. Dahinter stecken schwächere Wachstumserwartungen für die USA und höhere Erwartungen für China und den Euroraum, wie der IWF in der aktualisierten Version seines Weltwirtschaftsausblicks mitteilte. Der IWF rechnet für 2017 wie schon im April dieses Jahres mit einem Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,5 Prozent, und auch die Prognose für 2018 blieb bei 3,6 Prozent.
Für die USA prognostiziert der IWF nur noch Wachstumsraten von 2,1 (zuvor: 2,3) und 2,1 (2,5) Prozent, während für den Euroraum 1,9 (1,7) und 1,7 (1,6) Prozent Wachstum erwartet werden. Deutschlands BIP-Wachstumsprognose wurde auf 1,8 (1,6) und 1,6 (1,5) Prozent angehoben. Frankreich traut der IWF 1,5 (1,4) und 1,7 (1,6) Prozent Wachstum zu, Italien 1,3 (0,8) und 1,0 (0,8) Prozent und Spanien 3,1 (2,6) und 2,4 (2,1) Prozent.
Optimistischer ist der IWF auch mit Blick auf China, dem er nun Wachstumsraten von 6,7 (6,6) und 6,4 (6,2) Prozent vorhersagt. Für Japan werden nun BIP-Zuwächse von 1,3 (1,2) und 0,6 (0,6) Prozent prognostiziert und für Großbritannien 1,7 (2,0) und 1,5 (1,5) Prozent.
Die niedrigere Prognose für die USA begründet die in Washington ansässige Organisation damit, dass die Finanzpolitik des Landes perspektivisch weniger expansiv als bisher erwartet sein dürfte. Zugleich weist der IWF aber auf die Möglichkeit hin, dass es doch noch zu einer nachfragewirksamen Steuerreform kommt. Andererseits könnten Ausgabeneinschränkungen das Wachstum belasten.
Die höheren Prognosen für die Eurozone reflektieren die positiven Wachstumsüberraschungen von Ende 2016 und Anfang 2017. Es sei durchaus möglich, dass die Konjunkturerholung stärker ausfalle und länger andauere als bisher angenommen.
Die höheren Prognosen für China basieren auf dem starken erste Quartal und der Erwartung, dass die Finanzpolitik expansiv bleibt und das Wachstum auch 2018 noch stützt. Andererseits betrachtet der IWF die finanziellen Spannungen in China als ein weltweites Wachstumsrisiko.
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July 23, 2017 23:00 ET (03:00 GMT)
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