Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DIESEL I - "Wir verlangen eine vollumfängliche Aufklärung der Vorgänge", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der Welt. "Die beteiligten Unternehmen müssen dazu größtmögliche Transparenz herstellen. Klar ist, dass das deutsche und europäische Kartellrecht nicht verletzt werden darf und Absprachen zu Lasten von Verbrauchern sowie dem Klima- und Umweltschutz völlig inakzeptabel waren, sollte es diese gegeben haben", sagte Hofmann, der unter anderem im Aufsichtsrat von Volkswagen sitzt. (Welt S. 9/SZ S. 1)
DIESEL II - Der grüne Fraktionschef Anton Hofreiter fordert die Bundeskanzlerin auf, Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die Zuständigkeit für den Dieselskandal zu entziehen. "Wenn sich die Vorwürfe bewahrheiten, ist das der größte Kartellfall und der größte Skandal der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Wenn das schon so lange läuft, ist es allerdings schwer vorstellbar, dass das Kraftfahrtbundesamt, das so eng mit den Herstellern zusammenarbeitet, nichts mitbekommen hat". (Handelsblatt S. 7)
SCHÄUBLE - Die für die kommende Legislaturperiode versprochenen Steuersenkungen sollen nach dem Willen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in erheblichem Umfang auch die Länder finanzieren. Gegenüber Bild sagte Schäuble: "Es kann jedenfalls nicht sein, dass der Bund alle Steuersenkungen alleine trägt. Die Länder profitieren genauso von den guten Einnahmen und müssen ihren Anteil an den Steuerentlastungen tragen." Schäuble kündigte an, die Union werde nach der Wahl fest zu ihrem Steuerentlastungsversprechen stehen und dieses auch im Bundesrat durchsetzen. (Bild-Zeitung S. 2)
DIESEL III - Die EU-Kommission prüft Informationen über ein Kartell zwischen den großen deutschen Autoherstellern. "Die Europäische Kommission und das Bundeskartellamt haben Informationen zu dieser Angelegenheit erhalten, die aktuell von der Kommission geprüft werden", sagte ein Kommissionssprecher in Brüssel. Allerdings war unklar, ob die Prüfung in ein wettbewerbsrechtliches Verfahren münden wird. Das Kartellamt hatte am Freitag erklärt, grundsätzlich zu laufenden Verfahren keine Auskünfte zu geben. (FAZ S. 1 und 15)
STRAFZINSEN - Um den Strafzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) entgehen, bunkern die deutschen Kreditinstitute immer mehr Euro-Bargeld in ihren Tresoren. "Innerhalb der letzten zwei Jahre haben die deutschen Kreditinstitute 10 Milliarden Euro in ihren Tresoren zusätzlich gelagert, um Negativzinsen zu entgehen", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele in einem Interview. "Ich erwarte, dass diese Entwicklung weitergehen wird." (Tagesspiegel)
TÜRKEI - Während sich der Streit zwischen Ankara und Berlin verschärft, will die türkische Regierung deutsche Unternehmen beruhigen. "Deutsche Mitarbeiter, Aktionäre, Verbraucher und Lieferanten sollten keinen Anlass zur Sorge haben", sagte Vizepremier Mehmet Simsek dem Handelsblatt. "Ich möchte der deutschen Wirtschaft versichern, dass deutsche Unternehmen keinen Untersuchungen zur Terrorismusfinanzierung durch türkische Behörden unterliegen." In deutschen Regierungs- und Sicherheitskreisen hieß es hingegen, dass es eine Liste mit 681 Einzelpersonen und Unternehmen gebe, denen die Türkei Terror-Unterstützung vorwerfe. Bei Firmen mit Türkei-Geschäft sorgt der Konflikt für Unruhe. Die meisten betonen, dass sie noch keine Auswirkungen spürten. Aber sie beobachteten die Lage genau. (Handelsblatt S. 8)
HANDELSFLOTTE - Seit Beginn der Schifffahrtskrise wurden etliche Frachter zu Schleuderpreisen ins Ausland verkauft. Steuerzahler mussten geradestehen. Profitiert hat ausgerechnet Griechenland. (FAZ S. 22)
SPARKASSEN - An den umstrittenen Cum-Cum-Geschaften waren offenbar auch mehrere Sparkassen beteiligt. "Es gibt wohl auch einzelne Sparkassen, die in solche Konstruktionen eingeschaltet waren", sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) dem Tagesspiegel. Die Zahl der beteiligten Institute liege vermutlich "im niedrigen zweistelligen Bereich". (Tagesspiegel)
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July 24, 2017 00:31 ET (04:31 GMT)
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