Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: Eurosystem reduziert Anleihekäufe deutlich
Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Käufe von Anleihen in der Woche zum 21. Juli 2017 deutlich reduziert. Das gesamte Kaufvolumen belief sich auf 13,577 (Vorwoche: 16,293) Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem wöchentlichen Bericht mitteilte. Die Bestände an öffentlichen Anleihen erhöhten sich um 12,136 (13,821) Milliarden Euro und die Bestände an Unternehmensanleihen um 0,723 (1,432) Milliarden Euro.
Schulz erntet für Vorstoß zur Flüchtlingspolitik Kritik aus allen anderen Parteien
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat sich mit seinem Vorstoß in der Flüchtlingspolitik die Kritik aller anderen Bundestagsparteien eingehandelt. Unionsfraktionsvize Stephan Harbarth erklärte am Montag in Berlin: "Der Wahlkampf der SPD wirkt zunehmend panisch." Die Grünen warfen Schulz Konzeptlosigkeit vor. Die Linke kritisierte, Schulz und die SPD hätten in den vergangenen Jahren nichts zur Lösung der Flüchtlingsprobleme beigetragen.
Regierung gibt sich in Autokartell-Affäre ahnungslos
Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben erst durch den Spiegel-Bericht vom Freitag von den Kartellvorwürfen gegen Volkswagen, Audi, Porsche, BMW und Daimler erfahren. Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer forderte am Montag in Berlin zwar eine schonungslose Aufklärung der Sachlage. Auf Nachfrage konnte die Sprecherin jedoch nicht sagen, wann Kanzlerin Angela Merkel persönlich von den Vorwürfen gegen die Autokonzerne erfuhr. Darüber hinaus gab es offenbar keine Nachfragen seitens der Regierung bei den Autokonzernen.
Wissmann: VDA nicht Teil des Autokartells
Der Automobilverband VDA zeigt sich von den Kartellvorwürfen gegen die deutsche Autoindustrie überrascht. "Die VDA-Kollegen und ich haben es am Freitag aus der Presse erfahren", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann dem Handelsblatt. Der Verband weist zudem eine Kenntnis oder eine Beteiligung illegaler Absprachen zurück.
Grüne schließen Staatshilfen für skandalgebeutelte Autokonzerne aus
Autohersteller ausgesprochen, sollten sie durch den jüngsten Kartellskandal in Bedrängnis geraten. "Das staatliche Versagen bei der Bankenkrise darf sich im Automobilsektor nicht wiederholen", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Partei im EU-Parlament, Sven Giegold. "Die Politik muss das marktwirtschaftliche Haftungsprinzip durchsetzen, statt Verbraucher und Steuerzahler die Zeche zu überlassen".
Griechenland kehrt an den Anleihemarkt zurück
Griechenland kehrt an den Staatsanleihemarkt zurück. Bei dem zweistufigen Verfahren will das Land neue fünfjährige Papiere mit Fälligkeit 2022 ausgeben und außerdem ausstehende Titel mit Laufzeit bis 2019 zurückkaufen. Die Konditionen der Neuemission sollen am Dienstag festgelegt werden. Die Gläubiger der eigentlich noch zwei Jahre laufenden Altanleihe mit einem Kupon von 4,75 Prozent und einem Volumen von 4 Milliarden Euro können diese zu 102,60 Euro pro 100 Euro Nennwert zurückgeben.
Polens Präsident legt Veto gegen umstrittene Justizreform ein
Nach wochenlangen Massenprotesten gegen den Umbau der Justiz in Polen hat Präsident Andrzej Duda die umstrittenen Gesetze gestoppt. Der Staatschef legte am Montag sein Veto gegen die Gesetze zum Obersten Gerichtshof und zum Landesrichterrat ein. In einer im Fernsehen übertragenen Erklärung forderte er Änderungen an der geplanten Reform des Justizsystems, die aber notwendig sei.
Brüssel warnt Türkei vor wirtschaftlichen Folgen im Streit mit Deutschland
Die EU-Kommission hat die Türkei vor wirtschaftlichen Folgen angesichts der anhaltenden Spannungen mit der Union und Deutschland gewarnt. Der Konflikt "schade auf gewisse Weise der türkischen Gesellschaft, der türkischen Wirtschaft", sagte EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn. Er fördere sicher nicht die Bereitschaft von Touristen, ins Land zu kommen. "Dasselbe gilt für Investitionen in das Land, wenn die Situation weiter sehr wackelig, sehr unklar, sehr zerbrechlich erscheint."
Verkäufe bestehender US-Häuser sinken deutlicher als erwartet
Die Dynamik am US-Häusermarkt hat sich im Juni schwächer als erwartet dargestellt. Die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser sank gegenüber dem Vormonat um saisonbereinigt 1,8 Prozent auf einen Jahreswert von 5,52 Millionen. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 1,1 Prozent auf 5,56 Millionen gerechnet.
Markit: US-Einkaufsmanagerindex steigt auf Sechsmonatshoch
Das Wachstum der US-Wirtschaft hat sich am Beginn des dritten Quartals etwas beschleunigt, was vor allem an einer höheren Aktivität der Industrie lag. Der von IHS Markit erhobene aggregierte Einkaufsmanagerindex (PMI) für Juli stieg in erster Veröffentlichung auf 54,2 (Vormonat: 53,9) Punkte, den höchsten Stand seit sechs Monaten. Der Industrie-PMI erhöhte sich auf 53,2 (52,0) Punkte. Volkswirte hatten einen Anstieg auf lediglich 52,1 prognostiziert. Der Service-PMI stagnierte dagegen bei 54,2 Punkten. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum.
Saudi-Arabien senkt Ölexporte
Die Länder des Opec-Kartells und andere große Ölproduzenten haben festgestellt, dass sie selbst aufgrund ihrer zu hohen Ölproduktion Schuld an den anhaltend niedrigen Ölpreisen sind. Um Abhilfe zu schaffen, verpflichtete sich Saudi-Arabien nach Gesprächen innerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und anderer großer Ölproduzenten dazu, die eigenen Exporte auf 6,6 Millionen Barrel täglich zu beschränken. Ein weiteres Ergebnis der Verhandlungen in St. Petersburg war, dass künftig auch Nigeria eine Obergrenze einhalten soll.
Mindestens 15 Tote bei Explosion in Pakistan
ch eine Explosion in Lahore in Pakistan sind am Montag den Rettungskräften zufolge mindestens 15 Menschen getötet worden. Weitere 20 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte in der ostpakistanischen Stadt der Nachrichtenagentur AFP. Unklar war zunächst der Auslöser der Explosion.
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July 24, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
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