Essen (ots) - Der Landeswahlleiter und die Landtagsabgeordneten müssen den Wahlfälschungs-Vorwurf der AfD sorgfältig prüfen. Es kann gut sein, dass es sich nicht um den massiven und systematischen Betrug handelt, den die Rechtspopulisten wittern. Durchaus wahrscheinlich, dass sich Wahlhelfer einfach bei der Zuordnung von Stimmen vertan haben. Und der Gutachter, der für die Partei eine "Unregelmäßigkeitsanalyse" angefertigt hat, kandidiert selbst für die AfD bei der Bundestagswahl.
Dennoch ist der Vorwurf sehr ernst zu nehmen, denn der Landeswahlleiter selbst hat nach einer von ihm veranlassten Prüfung der Stimmübermittlung auf Fehler in Dutzenden Stimmbezirken hingewiesen. Das wirft tatsächlich die Frage auf, wie verlässlich die Auszählung ist. 2204 fehlende Stimmen mögen nicht relevant sein für ein Landtagsmandat, man kann diese Zahl aber nicht einfach ignorieren. Sollte der Landeswahlleiter auf Indizien stoßen, dass mehr hinter den Abweichungen stecken könnte als Flüchtigkeitsfehler, dann wäre der Ruf nach Neuauszählung gerechtfertigt. Die AfD gefällt sich in der Opferrolle. Dagegen helfen nur harte Fakten.
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