Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DAIMLER - Der in Stuttgart ansässige Autokonzern Daimler hat sich nach Informationen der Süddeutschen Zeitung in den vergangenen Jahren zumindest teilweise aus den geheimen Gesprächsrunden der großen deutschen Fahrzeughersteller zurückgezogen. Das geschah, nachdem 2011 ein Lkw-Kartell aufgeflogen war, das später zu einem Bußgeld von der EU-Kommission gegen Daimler verhängten Bußgeld in Höhe von 1,1 Milliarden Euro führte. Daimler hatte mit anderen Herstellern, die mit Ausnahme von MAN ebenfalls Strafen zahlen mussten, die Preise für Lastwagen abgesprochen. (SZ S. 1/4)
AUTOKARTELL - Der deutschen Autoindustrie droht wegen des Kartells, das die großen Hersteller gebildet haben sollen, eine Klagewelle bei den Gerichten. Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller rechnet mit Zehntausenden Verfahren, in denen Autokäufer Schadenersatz für überteuerte Fahrzeuge verlangen werden. (SZ S. 1)
AUTOKARTELL - Die Kartellvorwürfe gegen die führenden deutschen Automobilhersteller rufen auch die Investoren auf den Plan. Deka Investment, die Fondsgesellschaft der öffentlich-rechtlichen Sparkassen, forderte am Sonntag "schnellstmögliche Klarheit und lückenlose Aufklärung". Die betroffenen Automobilhersteller sollten jetzt sehr schnell aufzeigen, wie man mit den Vorwürfen umgehen wolle, sagte Michael Schmidt, Mitglied der Geschäftsführung der Deka Investment, dem Handelsblatt. (HB S.1/4/27)
VOLKSWAGEN - Die Motorradmarke Ducati soll verkauft werden und Volkswagen Geld in die Kassen spülen. Im Nachhinein könnte sich der Kauf als gutes Geschäft erweisen. Die Investmentbank Evercore prüft derzeit, welche Bieter sich die besten Chancen auf einen Kauf ausrechnen können. "Der Verkauf wäre ein Signal, dass VW bereit ist, die Komplexität des Konzerns deutlich zu verringern", sagt Arndt Ellinghorst, Analyst von Evercore ISI. Zuletzt soll auch die italienische Industriellenfamilie Benetton ihr Interesse an der Motorradmarke bekundet haben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Über ihre Familienholding Edizione habe sie bereits ein Angebot von rund einer Milliarde Euro abgegeben. Der potenzielle Kaufpreis ist durch die große Zahl der Interessen gestiegen. Marktbeobachter rechnen damit, dass Käufer für Ducati rund 900 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro zahlen könnten. (Handelsblatt S. 19/SZ S. 3)
SAP - SAP-Vorstand Bernd Leukert warnt die USA, sich einer digitalen industriellen Zusammenarbeit zu verweigern. Die stärkere Kooperation in diesem Feld zwischen Deutschland, Frankreich und Italien sieht er als "klare Ansage Europas in Bezug auf Offenheit, fairen Wettbewerb und Markttransparenz", sagte er in einem Interview. "Es gibt zur Zeit einige Signale seitens der US-Regierung, sich hier ein Stück weit abgrenzen zu wollen", sagt Leukert, der auch Vorsitzender des Lenkungsausschusses Plattform Industrie 4.0 ist. Eine solche Abgrenzung hätte "gravierende Konsequenzen auch für den Softwarebereich und die daraus entstehenden Produkte". (Handelsblatt S. 17)
SIEMENS - Der Technologiekonzern Siemens stellt vorerst seine Lieferungen für Kraftwerke staatlich kontrollierter russischer Unternehmen ein. Damit reagiert Siemens auf die Affäre um vier gegen den Willen des Konzerns auf die Krim verbrachte Gasturbinen. In Russland drohen Offizielle, der jüngste Schritt werde Siemens schaden. (Handelsblatt S. 18)
STANDARD CHARTERED - Bill Winters, Vorstandschef der britischen Großbank Standard Chartered, sorgt sich im Interview um die Lage der US-Wirtschaft. Außerdem hofft er auf einen sanften Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union. (Handelsblatt S. 28)
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July 24, 2017 00:23 ET (04:23 GMT)
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