FRANKFURT (Dow Jones)--Klar im Minus sind Europas Aktienmärkte am Montag in die neue Woche gestartet. Ein kräftiger Sprung im Euro verdarb die Laune für Aktien. Die Einkaufsmanager-Indizes (PMIs) aus China deuten indes auf eine weitere Expansion des wichtigen Wirtschaftsraumes und trieben vor allem konjunktursensible Rohstoffaktien nach oben. Ein deutlich schwächerer Chicago-PMI aus den USA trübte jedoch die Stimmung.
An der Wall Street verstärkte sich danach die Meinung, dass es weniger Zinserhöhungen durch die US-Notenbank geben werde. Der Dollar sackte deutlich ab und trieb den Euro fast auf 1,18 Dollar. Zudem kam es zu kräftigen Gewinnmitnahmen in den US-Technologieaktien wie Amazon, Facebook und anderen mit Kursverlusten von bis zu 2 Prozent. Hier sorgt man sich vor den Apple-Zahlen am Dienstag. Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 12.118 Zähler, der Euro-Stoxx-50 gab 0,5 Prozent nach auf 3.449 Punkte.
Die kräftig angesprungene Risikoaversion sorgte für Umschichtungen in defensive Aktien und langlaufende Bundesanleihen. Letzeres übte Druck auf die Bank-Aktien aus: So fielen Deutsche Bank um 2,1 Prozent und Commerzbank um 0,5 Prozent. Gegen den Trend stiegen HSBC dank guter Zahlen um 1,8 Prozent: Im ersten Halbjahr kam die Bank auf einen Gewinn von 7 Milliarden Dollar, das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zudem wurden der Ausblick und der Aktienrückkauf im Handel positiv herausgestellt.
Deutsche Autobauer unbeliebt
Bei den Pharma-Aktien erholten sich Astrazeneca nach den jüngsten Tiefschlägen wie einer gescheiterten Studie um 2 Prozent. Sanofi gaben ihre Gewinne nach den Quartalszahlen allerdings ab und sanken 1 Prozent. Zwar konnte der französische Pharmakonzern beim Ergebnis leicht positiv überraschen, die Umsätze fielen aber nur "in line" mit der Markterwartung aus.
Im DAX waren deutsche Autowerte weiter unerwünscht in den Portfolios: VW fielen 1,3 Prozent, Daimler um 0,9 Prozent und BMW um 0,2 Prozent. Die Versorger waren hingegen gesucht. Eon stiegen 1,2 Prozent und RWE um 1,7 Prozent. Grund war die Aufnahme von Eon auf die Auswahlliste von Berenberg. BASF legten um 1,2 Prozent zu, nachdem Berenberg die Verkaufsempfehlung zurückgezogen und durch das Votum "Halten" ersetzt hat. Infineon gaben 0,1 Prozent ab, der Chip-Hersteller legt am Dienstag Geschäftszahlen vor.
TecDAX-Werte gesucht
Aktien im TecDAX waren gesucht: So sprang die Aktie des Waferherstellers Siltronic um 5,7 Prozent auf ein neues Allzeithoch. Siltronic hatte im Zuge der Quartalszahlen am Freitag die Jahresprognose kräftig erhöht. Starke Zahlen trieben RIB Software um 5 Prozent. Dank hoher Nachfrage aus dem Baugewerbe gab es einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg. Bei Cancom ging es um 2,7 Prozent nach oben wegen eines deutlich erhöhten Kursziels durch Kepler Cheuvreux.
Bei Evotec kam der Kauf der US-amerikanischen Aptuit gut an. Das pharmazeutische Service-Unternehmen arbeite bereits profitabel, hieß es dazu. Die Aktien stiegen 4 Prozent. Nemetschek verloren dagegen nach Zahlen um 5,4 Prozent. Drägerwerk brachen sogar 6,7 Prozent ein, nachdem sie von Metzler auf "Sell" abgestuft wurden.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.449,36 -18,37 -0,5% +4,8% Stoxx-50 3.082,91 -3,84 -0,1% +2,4% Stoxx-600 377,85 -0,49 -0,1% +4,6% XETRA-DAX 12.118,25 -44,45 -0,4% +5,6% FTSE-100 London 7.372,00 +3,63 +0,0% +3,2% CAC-40 Paris 5.093,77 -37,62 -0,7% +4,8% AEX Amsterdam 525,44 -0,09 -0,0% +8,8% ATHEX-20 Athen 2.115,71 -21,80 -1,0% +21,5% BEL-20 Bruessel 3.942,46 -2,10 -0,1% +9,3% BUX Budapest 35.769,87 +19,22 +0,1% +11,8% OMXH-25 Helsinki 3.872,95 -15,25 -0,4% +5,2% ISE NAT. 30 Istanbul 132.064,83 -215,21 -0,2% +38,3% OMXC-20 Kopenhagen 997,52 +4,74 +0,5% +12,9% PSI 20 Lissabon 5.172,76 +16,47 +0,3% +10,9% IBEX-35 Madrid 10.502,20 -33,90 -0,3% +12,3% FTSE-MIB Mailand 21.486,91 +56,55 +0,3% +11,7% RTS Moskau 1.007,14 -7,30 -0,7% -12,6% OBX Oslo 660,35 -2,20 -0,3% +6,9% PX-GLOB Prag 1.323,20 +0,43 +0,0% +10,4% OMXS-30 Stockholm 1.548,19 -9,37 -0,6% +2,0% WIG-20 Warschau 2.374,17 +13,75 +0,6% +21,9% ATX Wien 3.217,93 -21,80 -0,7% +22,9% SMI Zuerich 9.055,00 +35,69 +0,4% +10,2% DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.55 Uhr Fr, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,1826 +0,72% 1,1741 1,1756 +12,5% EUR/JPY 130,55 +0,63% 129,74 130,19 +6,2% EUR/CHF 1,1417 +0,42% 1,1369 1,1388 +6,6% EUR/GBP 0,8964 +0,23% 0,8944 1,1159 +5,2% USD/JPY 110,37 -0,12% 110,50 110,73 -5,6% GBP/USD 1,3195 +0,51% 1,3128 1,3118 +6,9% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,32 49,71 -0,8% -0,39 -13,5% Brent/ICE 52,33 52,52 -0,4% -0,19 -11,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.268,69 1.269,20 -0,0% -0,52 +10,2% Silber (Spot) 16,84 16,76 +0,5% +0,08 +5,8% Platin (Spot) 938,00 935,95 +0,2% +2,05 +3,8% Kupfer-Future 2,89 2,88 +0,4% +0,01 +14,5% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 31, 2017 12:01 ET (16:01 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.