Berlin (ots) - Manch pauschale Kritik an dem Pilotprojekt wirkt wohlfeil, wenn man bedenkt, wie viele Menschen heute schon freiwillig massenhaft Daten an private Unternehmen wie Facebook, Instagram oder Twitter liefern, aber gleichzeitig dem Rechtsstaat misstrauen. Völlig absurd wird die Situation, wenn man - wie etwa in Berlin - sich gegen Videoüberwachung ausspricht, dann aber Bürger auffordert, den Sicherheitsbehörden private Aufnahmen zur Verfügung zu stellen. Nach dem Anschlag am Breitscheidplatz war das der Fall. Das ist nicht nur unlogisch, sondern auch inkonsequent - frei nach dem Motto "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass". Wer so handelt, erwartet vor allem Applaus aus den eigenen Reihen. Hier ist die politische Debatte noch längst nicht am Ende.
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