(Neu: Aussagen aus der Telefonkonferenz mit Vonovia-Chef Rolf Buch und Aktienkurs.)
BOCHUM (dpa-AFX) - Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia
"Die ersten sechs Monate entsprechen voll unseren Erwartungen",
sagte Unternehmenschef Rolf Buch während einer Telefonkonferenz. Das
Gewinnziel für das Gesamtjahr bestätigte der Konkurrent der Deutsche
Wohnen
Im ersten Halbjahr stiegen die Mieteinnahmen um 7,6 Prozent auf 833,2 Millionen Euro. Der Leerstand erhöhte sich zwar leicht auf 2,9 Prozent aufgrund der Sanierung leer werdender Wohnungen, aber damit sind dennoch fast alle Immobilien komplett vermietet. Die Aufwendungen für die Instandhaltung und Modernisierung legten um mehr als die Hälfte auf 456,4 Millionen Euro zu. Mit sanierten Wohnungen können Vermieter in der Regel auch die Mieten anheben.
Der Konzernüberschuss kletterte auf gut eine Milliarde Euro, nach
147,9 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Hier profitierte Vonovia von
einer deutlichen Aufwertung seines Immobilienvermögens. Vonovia
hatte im erstem Quartal den Wiener Immobilienkonzern Conwert mit
Wohnungen in Leipzig, Berlin, Potsdam und Dresden für rund 2,7
Milliarden Euro übernommen. Im vergangenen Jahr hingegen hatten die
Bochumer unter anderem Wohnungen in Nordrhein-Westfalen an den
Mitbewerber LEG Immobilien
Für das laufende Jahr peilt Vonovia weiterhin ein operatives Ergebnis (FFO 1) von 900 bis 920 Millionen Euro an. Im Vorjahr hatte dieses 760,8 Millionen Euro betragen. Zudem dürfte sich die dynamische Entwicklung im deutschen Wohnungsmarkt fortsetzen. "Wir erwarten deshalb, dass unsere Immobilien bis Ende des Jahres im Wert noch einmal zulegen", sagte Unternehmenslenker Buch. Im ersten Halbjahr hatte Vonovia seinen Wohnungsbestand bereits um 1,5 Milliarden Euro aufgewertet.
Um von der starken Nachfrage nach Wohnraum in den Großstädten zu profitieren, will Vonovia in den nächsten Jahren rund eine Milliarde Euro jährlich in Neubau, Dachaufstockungen und Modernisierungen stecken. In diesem Jahr sollen es 730 Millionen Euro sein. Davon seien bereits 98 Prozent verbaut oder beauftragt, sagte Buch. Vonovia plant, jährlich rund 2000 Wohnungen zu errichten. Insgesamt könne der Immobilienkonzern 30 000 Wohnungen auf eigenen Grundstücken bauen. "Wir haben ganz viele Wohnungen im Köcher", sagte er. Wie viele Wohnungen genau gebaut würden, hinge aber von den Genehmigungen ab.
Die Bochumer sind in den vergangenen Jahren vor allem durch
Großübernahmen wie Gagfah
Unter seiner Regie wurde aus einem Unternehmen im Besitz eines Finanzinvestors eine seit 2013 börsennotierte Gesellschaft mit einem breiten Streubesitz. Mit dem Zukauf des Konkurrenten Gagfah vor zwei Jahren änderte der zuvor unter dem Namen Deutsche Annington bekannte Konzern auch seinen Namen und zog anschließend als erstes Immobilienunternehmen in den Dax ein./mne/tav/fbr
ISIN DE000A1ML7J1
AXC0082 2017-08-02/09:55