Von Olaf Ridder
MÜNCHEN (Dow Jones)--Siemens ist im dritten Quartal weiter gewachsen, mit 3 Prozent auf vergleichbarer Basis aber nicht so deutlich wie erwartet. In drei von neun Bereichen des Industriegeschäfts verzeichnete der Technologiekonzern rückläufige Umsätze, darunter die Windenergietochter Gamesa und die Sparte für konventionelle Kraftwerke. Der Auftragseingang fiel deutlich hinter das Niveau des Vorjahres zurück. Beim Nettogewinn übertraf Siemens mit einem Plus von 7 Prozent auf 1,464 Milliarden Euro allerdings die Erwartungen. An der Prognose hielt Siemens fest.
Die viel beachtete Marge im Industriegeschäft lag mit 10,4 Prozent unter dem angepeilten Korridor von 11 bis 12 Prozent. Sie wurde von negativen fusions- und akquisitionsbedingten Effekten in Verbindung mit Gamesa und dem übernommenen US-Softwareunternehmen Mentor Graphics vermindert.
Im industriellen Geschäft übertraf das DAX-Schwergewicht dank deutlichen Zuwächsen in den Konzernbereichen Digital Factory und Healthineers mit 2,25 Milliarden Euro das Ergebnis aus dem Vorjahr um 3 Prozent. Der Konzernumsatz stieg auf 21,4 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben 1,5 Milliarden Euro Gewinn, ein Plus von 7 Prozent.
Der Auftragseingang ging wegen geringerer Volumina im Bereich der Kraftwerkssparte und bei Gamesa um 6 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro zurück. Die Book-to-Bill Ratio sank damit unter 1, ein Wert, der für die Zukunft kein Wachstum anzeigt. Im Gesamtjahr peilt Siemens jedoch weiter eine Quote von über 1 an.
Analysten hatten Siemens nach Daten von Factset im Schnitt 10 Prozent Umsatzwachstum, 2 Prozent mehr Nettogewinn und 2 Prozent steigende Auftragseingänge zugetraut.
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August 03, 2017 01:05 ET (05:05 GMT)
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