Von Jason Douglas und Paul Hannon
LONDON (Dow Jones)--Die Bank of England (BoE) hat ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert gelassen, zugleich aber Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, die stärker als derzeit an den Finanzmärkten eingepreist ausfallen sollen. Die BoE senkte ihre Wachstumsprognosen etwas, ließ die Inflationsprognosen jedoch unverändert.
Nach Mitteilung der BoE votierte der geldpolitische Ausschuss (MPC) mit sechs zu zwei Stimmen dafür, den Leitzins bei 0,25 Prozent belassen, das Volumen der angekauften Gilts bei 435 Milliarden Pfund und das der erworbenen Unternehmensanleihen bei 10 Milliarden Pfund. Zwei Mitglieder stimmten für eine Zinsanhebung. Bei der vorangegangenen Sitzung am 14. Juni hatten sich noch drei MPC-Mitglieder für höhere Zinsen ausgesprochen.
Die BoE prognostizierte, dass höhere Leitzinsen angemessen sein dürften, wenn sich die Wirtschaft "in etwa wie erwartet" entwickle. Die dann notwendigen Zinserhöhungen werden nach ihrer Aussage stärker ausfallen als derzeit an den Finanzmärkten eingepreist. Laut BoE sehen die Märkte den Leitzins derzeit 2018 bei 0,50 Prozent und erwarten eine Anhebung auf 0,75 Prozent im Jahr 2020. Tatsächlich würden die Leitzinsen aber wohl höher sein, prognostizierte die BoE.
Ihre Inflationseinschätzung ließ die BoE weit gehend unverändert. Laut dem Statement rechnet sie damit, dass die Inflation weiter steigen und im Oktober einen Höhepunkt von 3 Prozent erreichen wird. Im Juni war die Inflationsrate jedoch auf 2,6 (Mai: 2,9) Prozent zurückgegangen. Im März hatte sie bei 2,3 Prozent gelegen.
Die Wachstumsprognosen für 2017 und 2018 wurden auf 1,7 (bisher: 1,9) sowie 1,6 (1,7) Prozent gesenkt, die Inflationsprognosen unverändert gelassen.
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August 03, 2017 07:23 ET (11:23 GMT)
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