DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Tags des Berges geschlossen.
TAGESTHEMA
US-Präsident Donald Trump legt im Atomstreit mit Nordkorea nach: Seine Warnung an die Regierung in Pjöngjang sei "vielleicht nicht hart genug" gewesen, sagte er am Donnerstag. Nordkorea sollte "sehr, sehr nervös" sein, selbst wenn es nur über einen Angriff auf die USA oder ihre Verbündeten nachdenke. Trump rief China erneut auf, den Druck auf Nordkorea zu erhöhen. Trump sagte an der Seite von Vizepräsident Mike Pence: "Nordkorea sollte sich lieber zusammenreißen, sonst wird es Ärger kriegen wie nur wenige Staaten zuvor." Er warnte Pjöngjang davor, "auch nur daran zu denken", die USA oder ihre Verbündeten anzugreifen. Gleichzeitig betonte er, die USA seien weiterhin offen für Verhandlungen. Trump hatte am Dienstag gesagt, er werde im Atomstreit mit Nordkorea mit "Feuer und Wut" auf Provokationen reagieren. Daraufhin drohte das weitgehend isolierte Land mit dem Raketenbeschuss von Zielen im Umfeld von Guam. Auf der Insel im Westpazifik sind rund 6.000 US-Soldaten stationiert. US-Verteidigungsminister Jim Mattis hat angesichts der verbalen Eskalation im Nordkorea-Konflikt vor einer kriegerischen Auseinandersetzung gewarnt. Ein Krieg wäre "katastrophal", sagte Mattis. Er setze weiter auf Diplomatie.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Weitere Termine:
07:00 DE/TLG Immobilien AG, Ergebnis 1H, Berlin
07:00 LU/Stabilus SA, Ergebnis 3Q, Luxemburg
07:00 GB/Zeal Network SE, Ergebnis 1H, London
07:50 LU/Senvion SA, Ergebnis 2Q, Luxemburg
08:00 DE/Singulus Technologies AG, Ergebnis 2Q, Kahl am Main
09:30 DE/Wüstenrot & Württembergische AG (W&W AG), Ergebnis 1H, Stuttgart
10:30 DE/Cancom SE, Ergebnis 2Q, München
Im Laufe des Tages:
IT/Banca Monte dei Paschi di Siena SpA (MPS), Ergebnis 1H, Siena
DIVIDENDENABSCHLAG
ADM Hamburg: 13,58 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Verbraucherpreise Juli (endgültig) PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+1,7% gg Vj vorläufig: +0,4% gg Vm/+1,7% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+1,6% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+1,5% gg Vj vorläufig: +0,4% gg Vm/+1,5% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+1,5% gg Vj - US 14:30 Verbraucherpreise Juli PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.466,10 -0,28 Nikkei-225 Feiertagsbedingt kein Handel Schanghai-Comp. 3.250,23 -0,77 DAX 12.014,30 -1,15% DAX-Future 11.949,50 -1,84% XDAX 11.956,20 -1,84% MDAX 24.623,20 -1,05% TecDAX 2.233,34 -1,10% EuroStoxx50 3.433,54 -1,01% Stoxx50 3.064,20 -1,25% Dow-Jones 21.844,01 -0,93% S&P-500-Index 2.438,21 -1,45% Nasdaq-Comp. 6.216,87 -2,13% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 164,24 +51
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Ampeln an den europäischen Börsen stehen am Freitag erst einmal auf rot. Neben dem Koreakonflikt wird die Stimmung zusätzlich vom Euro belastet, der mit 1,1775 Dollar in der Nähe des Donnerstaghochs steht. "Daneben weitet sich die Korrektur generell aus", sagt ein Händler. Zwar seien am Freitag im Verlauf, wie so häufig vor dem Wochenende, auch Short-Eindeckungen möglich. Übergeordnet habe sich die Situation aber eingetrübt. Neue Impulse könnten von den US-Verbraucherpreisen am Nachmittag ausgehen. Ein unerwarteter Rückgang der Erzeugerpreise hatte am Donnerstag auf die Anleihen-Renditen gedrückt und damit auch auf den Dollar. Nur wenige Titel dürften sich gegen die neue Abwärtswelle stemmen. "Chancen haben vor allem Aktien, die von den wieder sinkenden Zinsen profitieren und nicht dollarsensitiv sind", sagt ein Marktteilnehmer. Dazu gehörten die Versorger und einige Titel aus dem Konsumbereich, aber auch Immobilienwerte.
Rückblick: Schwächer - Die Flucht aus Risikoanlagen drückte die europäischen Aktienmärkte weiter nach unten, ebenso die Anleiherenditen. Verstärkt wurden die Umschichtungen von den wider Erwarten gesunkenen US-Erzeugerpreisen, die US-Zinserhöhungserwartungen einen Dämpfer versetzten. Außerdem prägte die Berichtssaison den Markt mit dem letzten "Großkampftag" bei den Zahlen zum vergangenen Quartal. Großer Gewinner waren Aegon, der Kurs gewann 5,3 Prozent. Für den Kurssprung sorgte die Kombination aus starken Geschäftszahlen und Verkauf von Unternehmenstöchtern. Adecco gaben nach der Zahlenvorlage um 6,4 Prozent nach. Der Zeitarbeitsvermittler habe zwar gute Zahlen vorgelegt, "aber Adecco wird immer mehr mit Blick auf die Abhängigkeit vom Autosektor bewertet", hieß es. Hier sehe der Markt eine Umsatzspitze erreicht bei der Vermittlung von Zeitarbeitern an die Autoindustrie.
DAX/MDAX/TECDAX
Leichter - Die Berichtssaison bewegte die Kurse. Die Zahlen von Thyssen (+0,8 Prozent) kamen gut an. Für Henkel ging es um 4,1 Prozent abwärts. Für Enttäuschung sorgte das organische Umsatzwachstum. Im TecDAX gewannen Evotec nach guten Zahlen 8,6 Prozent. Das Unternehmen zeige keine Schwäche, sagte ein Händler. Dagegen brachen SLM Solutions um fast 14 Prozent ein. Der Umsatz im ersten Halbjahr hatte das Niveau des gleichen Vorjahreszeitraums klar verfehlt. Im SDAX gewannen Heidelberger Druck 8,8 Prozent, nachdem der Gewinn die Erwartungen geschlagen hatte. Im MDAX verloren Lanxess trotz solider Zahlen 3,3. Teilweise hätten Analysten mit einer Präzisierung der Prognose gerechnet, dies sei ausgeblieben und das habe für Enttäuschung gesorgt, sagten Händler. Bei Aurubis (-6 Prozent) habe die Umsatzentwicklung nicht überzeugt. Auch Hannover Rück (-4,9 Prozent) standen nach ihren Zahlen unter Druck.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR) -0,5% auf 11.956 Punkte
Von umfangreichen Verkäufen berichtete ein Händler von Lang & Schwarz. Dabei sei "querbeet" durch die Branchen verkauft worden, weil die US-Börsen im späten Geschäft die Verluste deutlich ausweiteten, nachdem US-Präsident Donald Trump das Säbelrasseln im Nordkorea-Konflikt weiter verschärft hatte.
USA / WALL STREET
Schwach - Die Anleger nahmen den alles dominierenden Nordkorea-Konflikt zum Anlass für umfangreiche Verkäufe von Aktien, die in den vergangenen Monaten kräftig Speck angesetzt hatten. Dies betraf vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq. Im späten Geschäft weiteten sich die Verluste aus, nachdem US-Präsident Donald Trump gesagt hatte, seine bisherigen Warnungen an Nordkorea seien "womöglich nicht hart genug" gewesen. Zwei Tage nachdem die Rekordserie im Dow-Jones gebrochen wurde, ging damit auch die lange Bewegungsarmut im S&P-500 zu Ende. Die Apple-Aktie war mit einem Minus von 3,6 Prozent bzw 5,79 Dollar schwächster Wert im Dow. Lediglich 63 Cent gingen auf das Konto der Quartalsdividende, die am Vortag ausgezahlt worden war. Mit Kohl's und Macy's legten zwei Einzelhändler Quartalsausweise vor. Die Zahlen kamen nicht gut an; die Macy's-Aktie fiel um 10,2 Prozent, für Kohl's ging es um 5,8 Prozent nach unten. Einen Sprung um knapp 16 Prozent nach oben machte die Aktie von Perrigo, einem Hersteller von Generika und Nahrungsergänzungsmitteln. Das Unternehmen schlug bei Umsatz und Ergebnis die Erwartungen und erhöhte die Prognosen. Die erst kürzlich an die Börse gegangenen Blue Apron brachen um 17,6 Prozent ein wegen gesenkter Ziele.
Mit dem Nordkorea-Konflikt waren Anleihen als sicheres Investment gefragt. Steigende Kurse drückten die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 5 Basispunkte auf 2,20 Prozent. Sie profitierten aber auch von überraschend schwach ausgefallenen Erzeugerpreisen, denn sie dämpften die Erwartungen an eine baldige Zinserhöhung der US-Notenbank.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do. 17.25 Uhr EUR/USD 1,1769 -0,0% 1,1771 1,1757 EUR/JPY 128,24 -0,2% 128,47 128,47 EUR/CHF 1,1302 -0,2% 1,1326 1,1324 GBP/EUR 1,1036 +0,0% 1,1024 1,1046 USD/JPY 108,96 -0,2% 109,14 109,27 GBP/USD 1,2988 +0,1% 1,2976 1,2989
Der Dollar gab in Reaktion auf die unerwartet gesunknenen US-Erzeugerpreise nach. Der Euro stieg auf gut 1,1775 Dollar; im Tagestief kostete er 1,1704 Dollar. Gegen den Yen fiel der Dollar auf 109,21 zurück nach einem Tageshoch bei 110,18. Damit hat er sich bis auf 1 Yen seinem Jahrestief genähert. Der Yen war weiter als sicherer Hafen gesucht vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen den USA und Nordkorea. Im asiatisch dominierten Handel am Freitag setzt sich diese Tendenz fort.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,15 48,59 -0,9% -0,44 -15,5% Brent/ICE 51,43 51,9 -0,9% -0,47 -12,4%
Die Ölpreise drehten nach unten ab. Das Barrel WTI verbilligte sich zum US-Settlement um 2 Prozent auf 48,59 Dollar. Nach einem kurzzeitigen Überwinden der 50-Dollar-Marke fiel der Preis wieder zurück. Die Anleger seien nicht überzeugt, dass die Nachfrage stark genug sein werde, um das Angebot aufzusaugen, sagte Chefmarktanalyst Naeem Aslam von ThinkMarkets. In einem Monatsbericht hatte die Opec zwar ihre Prognose für das Nachfragewachstum erhöht, zugleich aber mitgeteilt, dass die Produktion im Juli weiter gestiegen ist.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 11, 2017 01:32 ET (05:32 GMT)
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.286,15 1.286,90 -0,1% -0,75 +11,7% Silber (Spot) 17,10 17,12 -0,2% -0,03 +7,4% Platin (Spot) 982,95 982,00 +0,1% +0,95 +8,8% Kupfer-Future 2,88 2,90 -0,7% -0,02 +14,3%
Vermeintlich sichere Häfen wie das Gold blieben vor dem Hintergrund des Nordkorea-Konflikts gefragt. Der Goldpreis stieg um 0,6 Prozent auf 1.286 Dollar je Feinunze und damit das höchste Niveau seit Anfang Juni.
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR
GELDPOLITIK AUSTRALIEN
Die australische Notenbank rechnet mit einer Zinserhöhung, allerdings erst in einiger Zeit. Der nächste Zinsschritt ginge wahrscheinlich aufwärts , aber das könne erst in einiger Zeit in der Zukunft kommen, sagte Philip Lowe, Chef der Reserve Bank of Australia. Die Zinsen in Australien befinden sich seit August vergangenen Jahres auf dem Rekordtief von 1,5 Prozent.
GELDPOLITIK MEXIKO
Die mexikanische Notenbank hat den Leitzins unverändert bei 7,0 Prozent belassen.
DEUTSCHE WOHNEN
Nachfolgend ein Vergleich der Zweitquartalszahlen mit den Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):
BERICHTET PROG PROG 2Q17 ggVj 2Q17 ggVj 2Q16 Ergebnis Wohnungsbewirtschaftung 152 +5% -- -- 145 EBITDA 156 +8% 155 +7% 144 Ergebnis vor Steuern 911 +21% 120 -84% 752 Ergebnis nach Steuern/Dritten 602 +19% 539 +6% 508 Ergebnis je Aktie 1,72 +14% 1,76 +17% 1,51 FFO* je Aktie 0,30 +7% 0,30 +7% 0,28 *Funds from operations
Deutsche Wohnen rechnet im laufenden Jahr nun mit einem Mietwachstum von 4 Prozent für den gesamten Vermietungsbestand. Zuvor hatte die Wachstumsprognose auf 3,5 Prozent gelautet. Der FFO soll nach wie vor rund 425 Millionen Euro nach 384 Millionen im Vorjahr erreichen.
INNOGY
Nachfolgend ein Vergleich der Halbjahreszahlen mit den Konsensschätzungen (in Millionen Euro):
BERICHTET PROG PROG 1H/17 ggVj 1H/17 ggVj 1H/16 Außenumsatz 21.705 -5% 22.330 -2% 22.780 EBITDA bereinigt 2.439 +2% 2.455 +3% 2.385 EBIT bereinigt 1.725 +4% 1.723 +3% 1.666 Ergebnis nSt/Dritten bereinigt 857 +16% 848 +15% 740
"Wir halten Kurs, wie wir es versprochen haben", erklärte Konzernchef Peter Terium. Er bestätigte den Jahresausblick von Innogy. Demnach sollen EBIT und Nettoergebnis im Gesamtjahr auf 2,9 bzw. 1,2 Milliarden Euro wachsen.
AKZO NOBEL
Der Hedgefonds Elliott ist wieder einmal mit dem Versuch gescheitert, den Rechtsweg für die Entfernung des Chairmans von Akzo Nobel aus seinem Amt zu nutzen. Das Gericht signalisierte aber, dass Elliott Management es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen könnte. Elliott argumentiert, die Aktionäre hätten das Vertrauen in Akzo Nobels Führung verloren, nachdem die Aufforderungen des Hedgefonds und anderer Großaktionäre, übernahmegespräche mit dem US-Konzern PPG Industries zu beginnen, zurückgewiesen worden waren. PPG hatte 27,6 Milliarden US-Dollar für Akzo Nobel geboten. Elliott ist mit 9,5 Prozent der größte Akzo-Anteilseigner.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz/gos
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August 11, 2017 01:32 ET (05:32 GMT)
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