FRANKFURT (Dow Jones)--Die mögliche Zusammenlegung der Stahlgeschäfte von Thyssenkrupp und der europäischen Aktivitäten des indischen Tata-Konzerns hat eine wichtige Hürde genommen. Die Inder unterzeichneten in Großbritannien eine Vereinbarung über die hohen Pensionsverpflichtungen, wie Tata mitteilte. Damit werden die Pensionsansprüche der Mitarbeiter an einen Fonds übertragen, so dass sie nicht mehr als teure Mitgift in eine Ehe mit Thyssen eingehen würden.
Tata hatte im Mai bereits eine Grundsatzvereinbarung über die Pensionslasten getroffen und angekündigt, im Gegenzug 550 Millionen britische Pfund in den Fonds zu zahlen. Nun wurde die Transaktion endgültig besiegelt. Neben der Geldzahlung erhält der Pensionsfonds auch eine Beteiligung von einem Drittel an Tata Steel UK.
Thyssenkrupp will den Konzern umbauen und sich künftig stärker auf das stabilere Industriegüter- und Dienstleistungsgeschäft konzentrieren. Seit rund eineinhalb Jahren Jahr schon verhandelt der Konzern deswegen mit Tata Steel über eine Zusammenlegung des europäischen Stahlgeschäfts. Doch die Gespräche sind schwierig.
Vor allem die milliardenschweren Pensionslasten in Großbritannien galten als eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einem europäischen Stahlriesen. Zuletzt hatten jedoch auch die deutschen Arbeitnehmer gegen die Pläne protestiert. Sie fürchten den Verlust von Arbeitsplätzen in Deutschland. Tata hat in Großbritannien eine Bestandsgarantie gegeben, so dass eine mögliche Restrukturierung vor allem diesseits des Ärmelkanals ansetzen müsste.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/jhe/smh
(END) Dow Jones Newswires
August 11, 2017 09:21 ET (13:21 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.