Von Megumi Fujikawa
TOKIO (Dow Jones)--Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, hat Spekulationen der jüngsten Zeit über eine frühe Zinserhöhung einen Dämpfer versetzt. Angesichts der weiter flauen Inflation werde "die lockere Geldpolitik solange fortgeführt, bis sich die Preisdynamik ändere", sagte Kuroda bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Ratssitzung. "Und sollte sich die Inflationsdynamik abschwächen, könnte die BoJ die Geldpolitik weiter lockern."
Allerdings bedeute das nicht, dass die BoJ ihr Renditeziel für Staatsanleihen nicht ändern könnte, sollte die Inflation in die Nähe des Ziels von 2 Prozent steigen, fügte Kuroda hinzu. Die aktuelle Zinskurve sei der Lage angemessen.
Zuvor hatte der BoJ-Rat beschlossen, die lockere Geldpolitik beizubehalten. Der Rat stimmte mit acht zu einer Stimme dafür, das Ziel für die Renditen der zehnjährigen japanischer Staatsanleihen bei etwa 0 Prozent zu halten. Der Strafzins auf Einlagen von Finanzinstituten bleibt bei 0,1 Prozent. Zudem sicherte die Notenbank zu, jährlich Staatsanleihen für 80 Billionen Yen zu kaufen. Das neue Direktoriumsmitglied Goushi Kataoka stimmte zum dritten Mal dagegen, die Zinsen beizubehalten.
An den Finanzmärkten waren Spekulationen aufgekommen, die BoJ könnte im nächsten Jahr die Zinsen erhöhen, nachdem Kuroda im November potenziell schädliche Nebeneffekte von extrem niedrigen Zinsen auf das Finanzsystem angesprochen hatte. Kuroda sagte jetzt, die BoJ bewerte die geldpolitische Lage umfassend und berücksichtige dabei die ökonomischen, preislichen und finanziellen Rahmenbedingungen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/apo/cbr
(END) Dow Jones Newswires
December 21, 2017 03:38 ET (08:38 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.