SEOUL (dpa-AFX) - Südkoreas Präsident Moon Jae In hat nach dem neuerlichen Test einer Langstreckenrakete durch Nordkorea vor einer drastischen Verschärfung der Sicherheitslage in der Region gewarnt. Falls Nordkorea weiter Raketen entwickle, die andere Kontinente erreichen könnten, "könnte es zu einer Situation kommen, die nicht mehr gut zu machen ist", wurde Moon am Mittwoch von seinem Büro zitiert. "Wir müssen verhindern, dass Nordkorea die Lage falsch einschätzt und uns mit Atomwaffen bedroht, oder dass die USA einen Präventivschlag erwägen könnten", sagte Moon demnach bei einer Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheitsrats in Seoul.
Moon verurteilte den Raketentest als "rücksichtslose Provokation", die seine Regierung nicht hinnehmen werde. Nordkoreas Verhalten verschärfe nicht nur die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel, sondern bedrohe auch den Weltfrieden. Moon kündigte an, dass Südkorea seine Verteidigungsfähigkeiten ausbauen werde. Sein Land habe keine andere Wahl, als Nordkorea "mit bloßer Macht" zu erdrücken.
Südkorea ist ein wichtiger Verbündeter der USA. Zuletzt hatten sich Moon und US-Präsident Donald Trump darauf verständigt, die bisherigen Beschränkungen für das Nutzlastgewicht südkoreanischer Raketen aufzuheben.
Nordkorea hatte am frühen Morgen erneut eine Langstreckenrakete getestet. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs erreichte der Flugkörper eine Höhe von 4500 Kilometern und flog etwa 960 Kilometer weit in Richtung der japanischen Küste, bevor sie ins Meer stürzte./dg/DP/zb
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