Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem deutlichen Rücksetzer in der Vorwoche notieren die europäischen Indizes zu Wochenbeginn deutlich im Plus. "Nachdem sich die Lage um Korea über das Wochenende nicht weiter verschärft hat, kommt es zu Rückkäufen", sagt ein Marktteilnehmer. Das Plus an den Börsen wird allerdings nur als Erholung gewertet, da sich bisher keine Lösung der Nordkorea-Krise abzeichnet. "Geopolitische Faktoren dominieren weiterhin die Risikostimmung", heißt es von der Commerzbank. Sie sieht unverändert eine erhöhte geopolitisch motivierte Risikoprämie, Bundesanleihen dürften dagegen weiterhin unterstützt bleiben.
Der DAX steigt um 1,3 Prozent auf 12.170 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 1,3 Prozent an auf 3.450 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zieht leicht auf 0,41 Prozent an. Der Euro rutscht leicht unter die Marke von 1,18 Dollar. Der Commerzbank zufolge führt die abklingende Angst vor einem Nordkorea-Krieg zu einem schwächeren Yen und einem schwächeren Franken. Analyst Ulrich Leuchtmann hält es allerdings für zu früh, bereits völlige Entwarnung in Sachen Nordkorea zu geben. Dazu seien die beiden "Dampfplauderer" in Washington und in Pjöngjang zu unberechenbar. Der Markt allerdings setze schon jetzt auf ein Auspreisen des Konflikts.
Fiat profitieren von Übernahmespekulationen
Für die Aktie von Fiat Chrysler geht es um 7,4 Prozent nach oben. Laut "Automotive News" sollen chinesische Investoren Interesse an einer Übernahme des italienischen Automobilkonzerns haben. Ein nicht namentlich genannter chinesischer Autokonzern soll diesen Monat ein Gebot vorgelegt haben, Fiat soll dieses allerdings als zu niedrig zurückgewiesen haben. Ein Fiat-Unternehmenssprecher wollte zu den Spekulationen keine Stellung nehmen.
Die bereits am Freitag erzielte Einigung bei den britischen Pensionsverpflichtungen von Tata ist nach Einschätzung der Deutschen Bank auch eine positive Nachricht für Thyssenkrupp. Die Analysten sprechen von einem "wichtigen Meilenstein", der es den Unternehmen ermögliche, weitergehende Details eines möglichen Zusammenschlusses zu diskutieren. Die Deutsche Bank bestätigt ihre Kaufempfehlung für Thyssenkrupp und nennt ein Kursziel von 30 Euro für die Aktie. Thyssenkrupp gewinnen 2,1 Prozent auf 26,24 Euro.
RWE wird für zweites Halbjahr etwas optimistischer
Bei den Einzeltiteln stehen zudem RWE (plus 2,4 Prozent) im Blick. Der Energieversorger hat sich nach besseren Ergebniszahlen im ersten Halbjahr optimistischer zum Gesamtjahr geäußert. Auf operativer EBIT-Basis hat RWE die Schätzungen leicht überboten, und die Nettoverschuldung ist um 1,2 Milliarden auf 21,5 Milliarden Euro gesunken. Zudem liegt die neue Prognose am oberen Rand der bisherigen Erwartungen.
Daneben ragen im DAX Deutsche Bank und Commerzbank heraus. Sie erholen sich um 3,2 und 3,3 Prozent, nachdem sie in der vergangenen Woche noch die größten Verlierer im DAX waren. In Europa führt der Bankenindex mit einem Plus von 1,5 Prozent die Gewinnerliste unter den Branchenindizes an.
Auch in der zweiten Reihe des deutschen Markts sticht eine Bankaktie hervor: Deutsche Pfandbriefbank steigen um 4,5 Prozent, nachdem der Finanzkonzern die Erwartungen an das zweite Quartal auf breiter Front übertroffen hat. Der Reingewinn liegt bei 47 Millionen Euro und damit 11 Millionen über der Konsens-Prognose.
Talanx nimmt den Ausblick nach oben
Talanx gewinnen 1,0 Prozent. Nach guten Quartalszahlen hat der Versicherer die Prognose für das Konzernergebnis auf 850 Millionen Euro angehoben, von 800 Millionen bisher. Von "soliden Zahlen" sprechen die Analysten der DZ Bank. Bilfinger ziehen um 2,7 Prozent an. Der Baukonzern hat zwar auf operativer Basis auch im zweiten Quartal rote Zahlen geschrieben. Für das Gesamtjahr geht er allerdings weiter von einem ausgeglichenen Ergebnis aus. Die DZ Bank sieht Bilfinger mit der Umstrukturierung weiter auf dem richtigen Weg - der Prozess befinde sich allerdings noch in einem sehr frühen Stadium.
Im SDAX steigen Hamburger Hafen um 1,0 Prozent. Der Hafenbetreiber hat seine EBIT-Prognose auf 150 bis 170 Millionen Euro präzisiert. Im ersten Halbjahr stieg der Container-Umschlag um 12 Prozent. Davon profitieren auch Hapag-Lloyd mit einem Plus von 1,0 Prozent. Um 7,5 Prozent steigen Rocket Internet. Das Unternehmen will bis zu 100 Millionen Euro für den Rückkauf eigener Aktien aufwenden.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.449,60 1,27 43,26 4,83 Stoxx-50 3.058,29 0,91 27,46 1,59 DAX 12.169,54 1,29 155,48 6,00 MDAX 24.799,99 1,26 308,66 11,77 TecDAX 2.257,65 1,77 39,18 24,61 SDAX 11.287,77 1,25 139,65 18,58 FTSE 7.362,35 0,72 52,39 3,07 CAC 5.119,95 1,17 59,04 5,30 Bund-Future 164,05 -0,50 0,77 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.00 Uhr Fr, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1775 -0,36% 1,1818 1,1795 +12,0% EUR/JPY 129,14 -0,28% 129,51 128,59 +5,0% EUR/CHF 1,1439 +0,28% 1,1407 1,1354 +6,8% EUR/GBP 0,9087 +0,02% 0,9085 1,0997 +6,6% USD/JPY 109,62 +0,03% 109,58 109,02 -6,2% GBP/USD 1,2964 -0,34% 1,3008 1,2971 +5,1% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,93 48,82 +0,2% 0,11 -14,1% Brent/ICE 52,20 52,1 +0,2% 0,10 -11,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.282,16 1.289,02 -0,5% -6,86 +11,4% Silber (Spot) 17,07 17,11 -0,3% -0,04 +7,2% Platin (Spot) 970,70 983,60 -1,3% -12,90 +7,4% Kupfer-Future 2,90 2,91 -0,3% -0,01 +15,1% ===
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August 14, 2017 10:12 ET (14:12 GMT)
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