Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Die Spannungen zwischen Qatar und dem von Saudi-Arabien angeführten Bündnis mehrerer arabischer Staaten haben nach Angaben der Deutschen Bank keine Auswirkungen auf ihr Geschäft in der Region. Die Herrscherfamilie von Qatar ist einer der größten Investoren der Bank. Daniel Schmand, der das Geschäft mit Handelsfinanzierungen der Bank in der ganzen Welt leitet, sagte am Mittwoch, er sehe keinen Einfluss der Krise auf sein Geschäftsfeld. Auch in den Staaten, die sich gegen Qatar gestellt haben und dem Emirat Terrorfinanzierung vorwerfen, seien "im Moment" keine Einschränkungen wegen der Großaktionäre zu spüren, sagte Schmand. Er widersprach der Einschätzung, dass die Bank in der Handelsfinanzierung einen besonderen Schwerpunkt auf Qatar lege. (FAZ S. 18/Handelsblatt S. 30)
AIR BERLIN - Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin hofft auf die Fortführung des Flugbetriebs durch Konkurrenten. "Neben der Deutschen Lufthansa stehen wir mit zwei weiteren Interessenten aus der Luftfahrt in Kontakt", sagte Vorstandsvorsitzender Thomas Winkelmann im Gespräch mit der FAZ. Die Verhandlungen, die seit Wochen geführt werden, will er im September beenden. Dann sollen juristisch belastbare Vereinbarungen vorliegen, um wichtige Teile des Flugbetriebs und viele der 8.600 Arbeitsplätze zu erhalten. Die Bundesregierung rechnet mit einer Genehmigung ihres Überbrückungskredits für Air Berlin von 150 Millionen Euro durch die EU-Kommission. Die Brüsseler Behörde hatte in Gesprächen schon vorab eine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, die staatliche Beihilfe als zulässig anzusehen. Dem Vernehmen nach will sie noch vor der Bundestagswahl eine offizielle Entscheidung treffen. (FAZ S. 1, 15, 19/Handelsblatt S. 1/Welt S. 1/SZ S. 1)
AIR BERLIN - Im Ringen um eine Zukunft für Air Berlin steht offenbar eine schnelle Entscheidung bevor. Bereits innerhalb von vier Wochen sollen lukrative Bestandteile der Fluglinie unter Moderation der Bundesregierung verteilt werden, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf Regierungskreise. Ziel sei eine Lösung "im Sinne einer nationalen Luftverkehrsstrategie". Dies hätten Vorbesprechungen zwischen Vertretern der Bundesregierung und der Lufthansa-Führung ergeben. Es sei zu erwarten, dass sich Lufthansa, Eurowings und Condor die wichtigsten Flugrechte der abzuwickelnden Air Berlin aufteilen. Die irische Billigfluglinie Ryanair, die bereits eine Kartellabsprache wittert, solle aber ebenfalls in geringem Umfang Flugrechte erwerben können. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
AIR BERLIN - Die Insolvenz von Air Berlin hat den früheren Chef der Fluglinie nicht überrascht. "Das war klar", sagte Hartmut Mehdorn dem Tagesspiegel. Mehdorn führte von September 2011 bis Januar 2013 Air Berlin und gewann in jener Zeit Etihad als Anteilseigner. Die Gesellschaft aus Abu Dhabi habe seitdem mehr als eine Milliarde Euro in Air Berlin gesteckt und dennoch keine Trendwende erkennen können. "Es war absehbar, dass die den Hahn abdrehen", sagte Mehdorn. (Tagesspiegel)
AIR BERLIN - Die Pläne von Lufthansa, weite Teile des insolventen Konkurrenten Air Berlin zu übernehmen, stoßen bei führenden Wettbewerbsexperten auf Kritik. "Air Berlin und Lufthansa sind auf vielen Flugstrecken direkte Konkurrenten", sagte Achim Wambach, Chef der Monopolkommission. "Lufthansa müsste für eine Genehmigung der Fusion mit strengen Bedingungen und Auflagen rechnen", sagte Wambach. Dazu zähle der Verzicht auf weite Teile der Landerechte von Air Berlin. "Eine Übernahme Air Berlins allein durch die Lufthansa wäre in der Tat sehr kritisch für den Wettbewerb, da auf vielen Strecken der Wettbewerb wegbrechen würde", sagte auch der Düsseldorfer Wettbewerbsexperte Justus Haucap. "Mir wäre eine Übernahme durch Ryanair lieber als durch die Lufthansa", sagte Haucap. (Rheinische Post)
AIR BERLIN - Der Chef der insolventen Air Berlin, Thomas Winkelmann, zeigte sich optimistisch, dass der Großteil der rund 8.000 Arbeitsplätze bei Air Berlin gerettet werden könne. Aber: "Aus heutiger Sicht ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Marke Air Berlin verschwindet." (Bild-Zeitung S. 2)
KAUFHOF - Die Krise bei Kaufhof schwelt weiter. Der Krisengipfel zwischen den Immobilienfinanzierern und der Kaufhof-Konzernmutter Hudson's Bay Company (HBC) endete Anfang August zunächst ergebnislos. Nun berät das Konsortium, das den Kauf der Kaufhof-Immobilien vor knapp zwei Jahren mit 1,34 Milliarden Euro finanzierte, fast täglich in Telefonkonferenzen separat ohne HBC über das weitere Vorgehen. Das Konsortium unter der Führung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), zu dem die Landesbanken Helaba und HSH sowie die Ergo-Versicherung gehören, soll sich nach SZ-Informationen nicht einig sein, wie hart einzelne Klauseln im Kreditvertrag ausgelegt werden sollen. (SZ S. 17)
Apple - Eine klare Absage erteilte der neue irische Finanzminister Paschal Donohoe an die Forderung der EU-Kommission vom Frühjahr, 13 Milliarden Euro an Steuern von Apple einzufordern. Die Kommission war schon im vergangenen Jahr zu dem Schluss gekommen, dass die steuerliche Belastung von Apple in Irland so gering ist, dass sie einer unzulässigen Beihilfe gleichkommt. Der Konzern hat nach Angaben der Kommission 2003 nur einen effektiven Steuersatz von 1 Prozent gezahlt. Bis 2014 sei der Satz auf 0,005 Prozent gesunken. Donohoe betonte, es habe keine spezielle Übereinkunft mit dem amerikanischen Konzern gegeben. Apple habe von unabhängig angewandten, nicht auf ihn selbst zugeschnittenen Steuerregeln profitiert. Diese Regeln seien im Einklang mit irischem und europäischem Recht. (FAZ S. 17)
AKZO NOBEL - Akzo Nobel und der Hedgefonds Elliot haben sich auf einen Waffenstillstand verständigt. Während Elliott der Bestellung von Vorstandschef Thierry Vanlancker zustimmt, ist Akzo Nobel bereit, drei weitere Aufsichtsratsmitglieder zu bestellen. (Börsen-Zeitung S. 9)
SKY - "Fußball taugt nicht, um kurzfristig Geld zu verdienen", sagte Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung von Sky Deutschland, in einem Interview. Der Bezahlsender gibt den Klubs jede Saison 876 Millionen Euro. Der Chef sieht Sky als Motor der Pay-Branche, beklagt aber gleichzeitig die Langeweile an der Spitze der Liga und kritisiert die Diskriminierung von Kunden. (FAZ S. 22)
HANNOVER 96 - Martin Kind, Präsident des Bundesliga-Klubs Hannover 96, plant, Ende dieses Monats den Antrag auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung von der sogenannten 50+1-Regel bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zu stellen. Aber auch nach der Übernahme der Mehrheitsanteile der Profigesellschafft will Kind an seinem "Hannover-Modell" festhalten, das besagt, dass die Gesellschafter auch in Zukunft mehrheitlich aus der Region kommen sollen: "Ich werde das für meinen Teil im Testament festhalten", sagt Kind. Der Hörgeräte-Unternehmer schließt auch einen Börsengang des Klubs nicht aus, wenn auch nur mit vinkulierten Namensaktien. Der Einstieg von Private-Equity-Firmen dagegen komme dagegen nicht infrage. (HB S. 22)
KRUPP-STIFTUNG - Die NRW-Landesregierung ist zurzeit nicht in der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vertreten. Nach Informationen der Rheinischen Post hat die bisherige NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) ihr Mandat im Kuratorium der Stiftung bereits Ende Juni abgegeben. Ihr Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten, Armin Laschet (CDU), sei aber noch nicht nachgerückt, heißt es in Kreisen der Landesregierung. Darüber werde erst in den nächsten Monaten entschieden. Es wird damit gerechnet, dass auch Laschet in das Gremium berufen wird. Die Stiftung wollte sich dazu nicht äußern, ihre Satzung ist geheim. Auch die Staatskanzlei äußerte sich gestern nicht. Wie weiter verlautete, bestand für Hannelore Kraft keine Notwendigkeit, ihr Stiftungsmandat niederzulegen. Das Ehrenamt sei an die Person gekoppelt, nicht an das Amt des NRW-Ministerpräsidenten. Gleichwohl ist es Tradition, dass der Regierungschef des Landes im zurzeit zehnköpfigen Stiftungskuratorium eine Stimme hat. (RP)
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August 17, 2017 00:32 ET (04:32 GMT)
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