Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Die FDP in Niedersachsen will Politiker aus dem Aufsichtsrat des Autokonzerns Volkswagen abziehen, an dem das Bundesland beteiligt ist. "Künftig werden keine Mitglieder der Landesregierung mehr in den VW-Aufsichtsrat entsandt", schreibt der FDP-Landesvorsitzende Stefan Birkner in einem Positionspapier. Die CDU hatte angekündigt, neben dem Ministerpräsidenten künftig einen externen Fachmann in den Aufsichtsrat entsenden zu wollen. (FAZ S. 17)
AUDI - Der frühere Audi-Manager Giovanni P., der als einziger Beschuldigter in der Abgasaffäre in Deutschland in Haft ist, bleibt trotz einer Beschwerde seiner Anwälte gegen den deutschen Haftbefehl hinter Gitter. Die Münchner Justiz hat einem Arrestantrag der US-Behörden stattgegeben, die seine Auslieferung beantragen wollen. (SZ S. 19)
LUFTHANSA - Die Lufthansa will nicht nur große Teile der insolventen Air Berlin, sondern auch deren österreichische Tochter Niki übernehmen. Das ist aus Aufsichtsratskreisen der Fluggesellschaft zu hören. Niki gilt als Perle im Air-Berlin-Portfolio, weil das profitable Unternehmen sehr günstige Tarifverträge mit seinen Beschäftigten abgeschlossen hat und deshalb mit niedrigen Kosten unterwegs ist. Das käme der Lufthansa beim Ausbau ihrer eigenen Günstig-Plattform Eurowings zupass, die bei der Kostenentwicklung den Konkurrenten Easyjet und Ryanair noch hinterherhinkt. (Börsen-Zeitung S. 1 und 13/SZ S. 17)
AIR BERLIN - Frank Kebekus, der vom Amtsgericht bestellte Generalbevollmächtigte der insolventen Air Berlin, ist zuversichtlich, dass es trotz des Zeitdrucks gelingt, viele Stellen bei der Airline zu sichern. "Wir brauchen schnell eine gute Lösung", sagte er in einem Interview. (Handelsblatt S. 19)
AIR BERLIN - Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hat Lufthansa im Übernahme-Poker um Air Berlin vor zu hohen Erwartungen gewarnt. "Am Ende wird schon aus kartellrechtlicher Sicht nicht nur eine Airline alleine die Slots und das Unternehmen übernehmen können", sagte Zypries. (Rheinische Post)
LUFTHANSA - Die Deutsche Lufthansa und ihr Ableger Eurowings erreichen auf vielen Strecken ein Monopol, falls sie den insolventen Wettbewerber Air Berlin und dessen Ableger Niki ganz übernehmen würde. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Rheinischen Post angeregte Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR ). Laut Berechnung käme Lufthansa ab Düsseldorf als bisher wichtigster Standort von Air Berlin auf einen Marktanteil von 100 Prozent nach Berlin-Tegel, Genf, Florenz, Venedig und Salzburg. Bei Flügen in alle diese Städte ab Düsseldorf ist bisher Air Berlin der einzige Wettbewerber. Extrem steigen würde der Marktanteil von Lufthansa/Eurowings nach Palma de Mallorca, Zürich, Barcelona, Malaga oder auch Rom (Fiumincino). (Rheinische Post)
STADA - Elliott, der Fonds des umtriebigen Investors Paul Singer, hat Kreisen zufolge vor dem Ablauf der Frist für das Stada-Übernahmeangebot seine Zustimmung signalisiert. Es habe Gespräche mit den Bietern gegeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Berufung auf Insider. Die Frist lief in der Nacht zu Donnerstag ab. Noch ist unklar, ob die Offerte der Finanzinvestoren Bain und Cinven dieses Mal von Erfolg gekrönt wurde. Ein abschließendes Ergebnis wird bis Ende der Woche erwartet. (Börsen-Zeitung S. 9)
SIXT - Die Fusion der Carsharing-Dienste DriveNow und Car2go rückt immer näher. Seit Monaten werden hinter den Kulissen Verhandlungen zwischen BMW und Daimler über einen möglichen Zusammenschluss geführt. Car2go ist eine hundertprozentige Daimler-Tochter, DriveNow gehört je zur Hälfte BMW und Sixt. Die beiden Autobauer würden ihre Kräfte im Carsharing-Sektor gern bündeln, auch um mit aufstrebenden neuen Konkurrenten wie Uber oder Lyft in Zukunft mithalten zu können. Doch bislang, so ist aus Verhandlungskreisen zu hören, blockierte vor allem Sixt Fortschritte auf dem Weg zum Zusammenschluss. Während Daimler und BMW am liebsten ohne den Juniorpartner aus dem Vermietgeschäft weitermachen würden, soll Sixt eigentlich gar nicht verkaufen wollen - oder zumindest einen extrem hohen Preis für seine Anteile verlangen. (Welt S. 11)
IMTECH - Das Landgericht Hamburg verurteilt den ehemaligen Deutschland-Chef des Baukonzerns Imtech zur Zahlung von mehr als elf Millionen Euro Schadensersatz. Er hatte einem Freund finanziell unter die Arme und dafür in die Firmenkasse gegriffen. (Handelsblatt S. 20)
OHB - Der 77-jährige US-Aktionärsaktivist Guy Wyser-Pratte hat das Bremer Luft- und Raumfahrtunternehmen OHB auf dem Kieker. In einem Brief an Vorstandschef Marco Fuchs, auf den OHB vorsorglich ad hoc hingewiesen hat, stellt er die Führungstruktur des Familienunternehmens in Frage und fordert eine Diskussion über die künftige Strategie. Die Aktie legte daraufhin bis zu 3,6 Prozent zu, die Marktkapitalisierung des seit 2001 gelisteten Unternehmens erreicht damit 550 Millionen Euro. 70 Prozent des Kapitals liegen als Pool in den Händen der Familie Fuchs. OHB wurde offenbar überrascht, hat noch keinen Defence-Berater und will sich für einen Antwortbrief die dafür notwendige Zeit lassen. (Börsen-Zeitung S. 9/Welt S. 13)
SPARKASSEN - Der niedersächsische Sparkassenpräsident Thomas Mang hat den 4. Sparkassentag seiner Organisation in Hannover für Kritik an der europäischen Bankenregulierung genutzt. Diese werde in den kommenden Jahren weitere Fusionen von Sparkassen erzwingen, weil sie kleinere Institute überfordere, sagte er im Interview der Börsen-Zeitung. "Hier wird Strukturpolitik betrieben." Die europäische Bankenregulierung gefährde die kreditwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland. Dabei sei das Bankensystem leistungsfähig. (Börsen-Zeitung S. 4)
ERICSSON - Der krisengeschüttelte Netzwerkausrüster Ericsson setzt offenbar zu einem neuen Kahlschlag an, dem Tausende von Stellen zum Opfer fallen sollen. Die geschäftliche Lage hatte sich zuletzt verschärft. (Börsen-Zeitung S. 9)
IBERIA - Die spanische Fluggesellschaft Iberia läutet eine weitere Personalabbau-Runde ein. Die Gewerkschaften seien darüber informiert worden, dass die Airline zusätzlich bis zu 955 Stellen streichen wolle, sagte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag. Erreicht werden soll dies möglichst durch freiwillige Austritte und Frühverrentung. (Börsen-Zeitung S. 9)
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August 18, 2017 00:31 ET (04:31 GMT)
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