FRANKFURT/KÖLN (dpa-AFX) - Eine Komplettübernahme der insolventen
Fluggesellschaft Air Berlin
Noch ist die exakte Verteilung der Air-Berlin-Verbindungen auf etwaige Interessenten allerdings nicht verhandelt. Es ist durchaus möglich, dass bestimmte Strecken aus wettbewerbsrechtlichen Gründen an andere Fluggesellschaften gehen. Air Berlin verhandelt nach eigenen Angaben mindestens mit zwei weiteren Gesellschaften. Lufthansa will nach unterschiedlichen Medienberichten 70 bis 90 der 144 Air-Berlin-Jets übernehmen.
Der Marktanteil des Lufthansa-Konzerns an innerdeutschen Flügen
würde bei einer Komplettübernahme von jetzt knapp 72 Prozent auf 96
Prozent steigen, berichten die DLR-Experten. Bei den Europaflügen
von deutschen Flughäfen stiege der Anteil von 36 auf 41 Prozent, bei
den Überseeflügen inklusive Nordafrika von 37 auf 43 Prozent. Die
DLR hat mehr als 85 500 Starts von deutschen Flughäfen im Monat
August nach Fluggesellschaften ausgewertet. Der Gesamtmarktanteil
der Lufthansa würde um knapp 10 Punkte auf 53,3 Prozent steigen im
Vergleich zu 5,5 Prozent für Ryanair
Vor allem an den bisherigen Air-Berlin-Drehkreuzen Düsseldorf und Berlin-Tegel fiele dem Kranich-Konzern eine große Marktmacht zu, wenn dort künftig verstärkt die Lufthansa-Billigtochter Eurowings an den Start ginge. So wäre der Hauptstadt-Flughafen Tegel unter anderem von Frankfurt, München, Düsseldorf, Stuttgart oder Nürnberg nur noch mit Flügen der Lufthansa-Gruppe zu erreichen. Auch Verbindungen nach Palma de Mallorca gäbe es nur noch aus einer Hand. Andere Fluggesellschaften bieten allerdings Verbindungen aus Berlin-Schönefeld an. Ryanair bietet mit Köln-Berlin auch eine innerdeutsche Strecke an./ceb/DP/stb
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AXC0142 2017-08-18/15:03