An der Wall Street scheint die Luft endgültig raus zu sein. Nach einer eineinhalbtägigen Talfahrt deutet der Aktienterminmarkt auf eine Fortsetzung der Durststrecke am Mittwoch zur Handelseröffnung am Kassamarkt hin. Auch die technologielastige Nasdaq dürfte mit Abgaben in den Handel starten. Händler tun sich unverändert schwer, die aktuelle Schwächephase zu erklären, denn klare Impulse habe es nicht gegeben. Einige Marktteilnehmer bemühen zur Erklärung die geplante Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die US-Regierung. Auch die US-Botschaft soll deshalb nach Jerusalem verlegt werden. Alle ausländischen Botschaften sind bislang in Tel Aviv angesiedelt. Der Status von Jerusalem ist einer der größten Streitpunkte im Nahost-Konflikt. Der US-Alleingang könne für eine Krise im Nahen Osten sorgen, heißt es mit Blick auf die zum Teil scharfen Reaktionen aus der islamischen Welt.
Viele Analysten sprechen aber ganz allgemein von nervösem Handel auf einem Markt, der übers ganze Jahr gesehen ziemlich heiß gelaufen sei. "Mit den hohen Bewertungen sind Anleger anfälliger für Sorgen", sagt Marktstratege Lewis Grant von Hermes Investment Management. Und Gründe, sich Sorgen zu machen, gebe es genügend, heißt es weiter: Eine drohende Nahostkrise, das baldige Erreichen der Schuldenobergrenze mit einer drohenden Stilllegung der Regierungsinstitutionen und die Suche nach einem Kompromiss zwischen den Steuerplänen des Senats und Repräsentantenhauses.
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December 06, 2017 06:31 ET (11:31 GMT)
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