FRANKFURT (Dow Jones)--Die am Mittwoch bereits um über 60 Prozent eingebrochene Aktie des Möbelhändlers Steinhoff stürzt am Donnerstag zum Handelsstart weiter ab. Mit 75 Cent liegt der Kurs im Spezialistenhandel nochmals 33 Prozent niedriger.
Ausgelöst wurde das Kursdebakel am Mittwoch von der Nachricht, dass sich bei Steinhoff neue Informationen zu Bilanzunregelmäßigkeiten aufgetan haben. In diesem Zusammenhang nahm der Unternehmenschef mit sofortiger Wirkung seinen Hut. Steinhoff sagte außerdem die Vorlage der Neunmonatszahlen auf unbestimmte Zeit ab, weil nun zunächst weitere Untersuchungen erforderlich seien. Dazu gehört auch, dass Jahresabschlüsse der Vorjahre womöglich angepasst werden müssen.
Am Mittwochabend meldete sich das Unternehmen dann erneut, diesmal mit dem Hinweis, die eigene Liquidität aufbessern zu wollen. Geschehen soll das auf zwei Wegen, zum einen über den Verkauf von Unternehmensteilen. Es gebe Interessensbekundungen von Dritten an einigen Unternehmensteilen, die nicht zum Kerngeschäft gehörten, teilte Steinhoff mit. Damit soll 1 Milliarde Euro in die Kasse kommen.
Eine weitere Milliarde erhofft sich das auch im MDAX notierte Unternehmen mit Sitz in Südafrika davon, dass sich die Tochter Steinhoff International Holdings selbst refinanzieren soll. Dank ihres hohen Barmittelzuflusses soll der Tochter eine Refinanzierung zu besseren Konditionen gelingen als bei der Konzernmutter. Steinhoff ist in Deutschland vor allem mit seiner Möbelkette Poco bekannt.
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December 07, 2017 03:05 ET (08:05 GMT)
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