BERLIN (dpa-AFX) - Die Verhandlungen über den Verkauf von Air
Berlin
Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, bereits in seiner ersten
Sitzung solle der Gläubigerausschuss die Aufspaltung des
Unternehmens beschließen. Es liefen Verhandlungen über eine
Absichtserklärung zum Verkauf der österreichischen
Tochtergesellschaft Niki an Lufthansa
Wirtschafts-Staatssekretär Matthias Machnig (SPD) sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND): "Es gibt Gespräche zwischen Lufthansa und zum Beispiel Niki. Ich schließe nicht aus, dass es da schon erste Ergebnisse geben könnte." Machnig begleitet die Verhandlungen um Air Berlin.
Air Berlin hatte am Freitag mit der Lufthansa konkrete Gespräche
über die Übernahme von Teilen des Fluggesellschaft aufgenommen. Als
weitere Interessenten gelten Easyjet
Die deutsche Fluglinie Tuifly des weltgrößten Reisekonzerns Tui
Die seit langem angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin hatte vor einer Woche Insolvenz beantragt, nachdem Großaktionär Etihad der Airline die finanzielle Unterstützung entzogen hatte. Der Flugbetrieb ist durch einen Kredit des Bundes über 150 Millionen Euro noch für etwa drei Monate gesichert.
Machnig wies erneut alle Spekulationen zurück, am Ende der Gespräche über Air Berlin könnte die Lufthansa als Monopolist den Luftverkehr in Deutschland beherrschen. Es gebe zehn Interessenten. Und es sei klar: "Es wird kein Monopol der Lufthansa geben, dafür sorgen auch die Kartellbehörden." Auch die Bundesregierung habe kein Interesse daran, dass der Wettbewerb kleiner werde.
Als wenig wahrscheinlich gilt, dass der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl mit seinem Angebot zum Zuge kommt. Er will Air Berlin nur als Ganzes übernehmen. Die Bundesregierung sieht das aber nicht als sinnvolle Lösung an, weil Air Berlin gerade durch seine heutige Struktur in die schwierige Lage geraten sei.
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatten sich dafür ausgesprochen, dass Lufthansa einen großen Anteil von Air Berlin übernimmt.
Niki Lauda, Luftfahrtunternehmer und Gründer der Air Berlin-Tochter Niki, sagte im "Handelsblatt", er befürchte höhere Flugpreise, sollte die Lufthansa bei Air Berlin vorrangig zum Zuge kommen. Lauda kritisierte, die Lufthansa habe die Politik ins Boot geholt, um den Wettbewerb einzuschränken./brd/DP/zb
ISIN GB00B128C026 DE0008232125 DE000TUAG000 GB00B7KR2P84
AXC0015 2017-08-23/05:50