Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUDI - Die personelle Erneuerung der VW-Tochter Audi gewinnt an Fahrt. Aufsichtsratschef Matthias Müller und Vorstandschef Rupert Stadler haben vier Namen für neue Vorstände vorgelegt, hieß es am Dienstag aus Konzernkreisen. Demnach soll Peter Kössler, bislang Werksleiter in Ungarn, neuer Produktionsvorstand werden. Wendelin Göbel, ein enger Vertrauter von VW-Chef Müller, ist als Personalvorstand im Gespräch. Mit Bram Schot von den VW-Nutzfahrzeugen sei zudem ein neuer Vertriebsvorstand gefunden, Alexander Seitz soll das Finanzressort übernehmen. (Handelsblatt S. 1/FAZ S. 20/SZ S. 15)
BOSCH - Mit einem neuartigen elektrischen Antrieb will Bosch die Autobranche aufrollen. Dabei werden die drei wesentlichen Bestandteile - die elektrische Maschine, die Leistungselektronik und das Getriebe - kompakt zu einem einzigen Teil kombiniert, das unmittelbar die Achse des Autos antreibt. "Mit dieser E-Achse bringt Bosch das All-in-one-Prinzip in den Antrieb", erklärt Rolf Bulander, Bosch-Geschäftsführer mit Zuständigkeit für "mobility solutions". "Wirtschaftlich kann die E-Achse für Bosch zum großen Wurf werden", fügt er hinzu. (FAZ S. 22)
VOLKSWAGEN - Der Verband der deutschen Volkswagen- und Audi-Händler verlangt eine große Hardware-Umrüstung für 5,3 Millionen ältere Diesel-Fahrzeuge in Deutschland. "Das Grundvertrauen der Kunden lässt sich nur durch eine technische Nachrüstung zurückgewinnen", sagte Dirk Weddigen von Knapp, Chef des VW-Händlerverbandes, dem Handelsblatt. Die Händler stellen sich damit gegen die deutsche Automobilindustrie, die nur ein Software-Update für die betroffenen Fahrzeuge finanzieren will. (Handelsblatt S. 16)
AIR BERLIN - Der Gläubigerausschuss der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin soll bereits bei seiner konstituierenden Sitzung an diesem Mittwoch die Aufspaltung des Unternehmens genehmigen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wird seit Tagen eine Absichtserklärung zum Verkauf der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki an Lufthansa vorbereitet. (SZ S. 1/FAZ S. 19/Börsen-Zeitung S. 7)
AIR BERLIN - Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl würde mit Air Berlin nach Thailand, auf die Malediven und in die USA fliegen, wenn er die insolvente Airline übernehmen könnte. Wie er erklärte, sei er nur an der Gesellschaft als Ganzes interessiert, weil er nicht wolle, dass in Deutschland ein Monopol der Lufthansa entsteht. Am Ende wolle er mit der Air Berlin auch Geld verdienen. Wöhrl würde das Deutschland- und Europaflugnetz aufrecht erhalten und auch aus der Provinz heraus, also nicht nur von Düsseldorf und Berlin, fliegen. (Tagesspiegel)
AIR BERLIN - Über die Zukunft der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin berät Mittwoch der Gläubigerausschuss - und die Bundesregierung schließt nicht aus, dass es danach schon erste Einigungen über die Aufteilung der Airline gibt. Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD) sagte: "Es gibt Gespräche zwischen Lufthansa und zum Beispiel Niki. Ich schließe nicht aus, dass es da schon erste Ergebnisse geben könnte." Gerüchte, am Ende könnte eine Übereinkunft zwischen Lufthansa, Eurowings, Condor und mit Blick auf das lukrative Düsseldorf-Fluggeschäft auch mit Easyjet stehen, wollte Machnig weder bestätigen noch dementieren. (RedaktionsNetzwerks Deutschland)
AIR BERLIN - Thomas Winkelmann, der Chef der insolventen Air Berlin, geht hart mit dem Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl ins Gericht, der eine Offerte für die gesamte Fluggesellschaft angekündigt hatte. "Wir haben nichts Substanzielles vorliegen bisher. Bislang muss ich das deshalb leider für einen PR-Gag halten, eine Trittbrettfahrerei in einer für viele Mitarbeiter sehr schwierigen Situation", sagte Winkelmann. (Handelsblatt S. 1)
AIR BERLIN - Die Rettung der insolventen deutschen Fluggesellschaft Air Berlin ruft international immer mehr Kritik hervor. Niki Lauda, Luftfahrtunternehmer und Gründer der Air Berlin-Tochter Niki, kritisiert die Bevorzugung von Lufthansa im Bieterprozess. "Ein deutscher Champion wird natürlich nicht gebraucht, wenn er den Wettbewerb einschränkt", sagte Lauda. In Anspielung auf die Unterstützung der Bundesregierung ergänzte der 68-jährige Unternehmer: "Die Lufthansa hat dabei die Politik ins Boot geholt, um den Wettbewerb zu reduzieren." (Handelsblatt S. 1)
RYANAIR - Die Billigfluggesellschaft Ryanair sieht sich im Rahmen der Verwertung der insolventen Air Berlin benachteiligt und geht mit den deutschen Managern und Politikern ins Gericht: "Es geht in diesem Prozess darum, unliebsame Konkurrenten vom heimischen Markt fernzuhalten und die Vormachtstellung der Deutschen Lufthansa weiter zu vergrößern", sagte Vorstandschef Michael O'Leary im Gespräch mit der FAZ. Schon vor Tagen hatte er deswegen eine offizielle Beschwerde beim Bundeskartellamt sowie der EU-Wettbewerbskommission eingereicht. (FAZ S. 15)
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August 23, 2017 00:25 ET (04:25 GMT)
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