Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DAIMLER - Der Automobilkonzern Daimler bereitet sich auf die Zeit nach Dieter Zetsche vor. Um den Stuttgarter Dax-Konzern künftig flexibler zu machen, lässt der Vorstand eine grundlegend neue Struktur prüfen. Demnach werde intensiv über die Gründung einer Holding nachgedacht, unter deren Dach einzelne Bereiche wie das Pkw- und Lkw-Geschäft als (zunächst nicht börsennotierte) Aktiengesellschaften geführt werden könnten. Das erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen. Auch die Finanzdienste-Sparte sowie die Kleinwagentochter Smart könnten derart eigenständig werden. (Handelsblatt S. 6f)
AIR BERLIN - Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) sieht die Pläne des Unternehmers Hans Rudolf Wöhrl und des irischen Billigfliegers Ryanair, Air Berlin als Ganzes zu übernehmen und fortführen zu wollen, kritisch. "Ob das substantiell ist, müssen diejenigen entscheiden, die die Verkaufsverhandlungen führen - nicht die Politik", sagte Zypries. "Fest steht, dass Air Berlin mit seinem Geschäftsmodell seit vielen Jahren Verluste schreibt." Trotz heftiger Kritik wegen der vermeintlichen Parteinahme der Bundesregierung zugunsten der Lufthansa hegt Zypries weiterhin deutliche Sympathien für den Marktführer. (Tagesspiegel/FAZ S. 24/Handelsblatt S. 16/SZ S. 19/Welt S. 11)
VOLKSWAGEN - In der Abgasaffäre bei Volkswagen wird der frühere Konzernchef Martin Winterkorn von einem langjährigen Vertrauten schwer belastet. Der ehemalige VW-Manager Bernd Gottweis habe bei den Ermittlungsbehörden ausgesagt, er habe am 21. Juli 2015 von einer illegalen Software erfahren und wenige Tage später Winterkorn informiert. Er habe dem damaligen Vorstandschef bei einem Telefonat am 27. Juli 2015 mitgeteilt, dass VW in den USA "beschissen" habe. Bei Volkswagen sei dann aber nichts geschehen, berichtete Gottweis den Behörden. Bislang behauptet VW, der Konzernvorstand habe erst Ende August, Anfang September von dem "Regelverstoß" in den USA erfahren. (SZ S. 1)
ADIDAS - Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender des Sportartikelherstellers adidas, geht es um eine langfristige Wertsteigerung. "Ich bin überzeugt, dass der Aktienkurs nachhaltig steigt, wenn das Unternehmen über Jahre gut geführt wird", sagte er in einem Interview. "Wenn wir unsere Strategie ,Creating the New' richtig umsetzen, wird der Kurs 2020 höher sein als heute. Auf dem Weg dorthin werden wir aber ertragen müssen, dass es auch mal nach unten gehen kann". (FAZ S. 28)
KUKA - Kuka-Vorstandschef Till Reuter hat gemeinsam mit den neuen Eigentümern Midea Großes vor: In China sei es sein "klares Ziel", Kuka möglichst schnell zur Nummer eins auf dem Robotermarkt zu machen: "Midea ist da für uns ein Riesenbeschleuniger." Reuter will einen Marktanteil von 25 Prozent erreichen, verriet er dem Handelsblatt. Als zweites Ziel gibt er aus, "dass wir Midea bei deren eigener Automatisierung helfen". (Handelsblatt S. 14)
OHB - Seit Dienstag vergangener Woche ist das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB in Alarmstimmung. Denn an diesem Tag kam ein Schreiben des aktivistischen Investors Guy Wyser-Pratte, der schon Unternehmen wie Cewe, Kuka oder Rheinmetall kräftig aufgemischt hat. In dem Brief stellte er die Führungsstruktur des börsennotierten Familienbetriebs in Frage und forderte eine Diskussion über die zukünftige Strategie. Der Vorstandsvorsitzende Marco Fuchs, der von dem Schreiben eiskalt erwischt wurde, sieht sich zwar zu Unrecht am Pranger. Doch er weiß, dass er die Attacke kontern muss: "Inhaltlich laufen die Vorwürfe ins Leere", sagt er im Gespräch mit der FAZ. "Aber ich gebe zu, dass wir unsere Struktur und unsere Strategie in Zukunft besser erklären müssen." (FAZ S. 25)
STEAG - Die Energiewende hat auch den Stromproduzenten Steag in Turbulenzen gebracht. Sein Stromnetz im Saarland hat der angeschlagene Konzern bereits verkauft. Doch stehen auch Beteiligungen an der Fernwärme-Tochter, an Windparks, Biomasse- und Biogasanlagen zum Verkauf. (Handelsblatt S. 18)
ALNO - Beim angeschlagenen Küchenhersteller Alno wird die Lage immer verzweifelter: Mehrere Gläubiger fordern die Entmachtung der Investoren und einen Insolvenzverwalter. Bauknecht droht mit Lieferstopp. (SZ S. 24)
DEKABANK - Die DekaBank richtet ihr Geschäft in Luxemburg neu aus: Vor allem klassische Bankgeschäftsfelder, die auch in der Zentrale in Frankfurt geführt werden, sowie die unmittelbare Betreuung von Privatkunden werden in dem Großherzogtum gestrichen, sagte ein Sprecher und bestätigte damit eine interne Mitteilung. Das Geschäft mit Spezialfonds für alternative Investments, die fondsgebundene Vermögensverwaltung sowie die Beschaffung und Verwahrung von Fremdfonds werden indes ausgebaut. (Börsen-Zeitung S. 3)
BÖRSE DÜSSELDORF - Im deutschen Retail-Aktienhandel sind bisher kaum von der Öffentlichkeit beachtet die Marktanteile in Bewegung geraten. In nur gut einem Jahr hat die Börse Düsseldorf mit ihrem elektronischen Quotrix-System ihren Umsatz im Aktienhandel mehr als verdoppelt. Seit Juni 2016 stieg der Marktanteil von Quotrix am deutschen Retail-Aktienhandel außerhalb des volumenstarken Xetra-Handels von 2,6 Prozent auf 7,5 Prozent im Juli 2017, womit die Plattform auf Platz 4 liegt. (Börsen-Zeitung S. 5)
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August 25, 2017 00:11 ET (04:11 GMT)
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