BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie übt scharfe Kritik an der Linie Großbritanniens beim Brexit. "Der britischen Regierung fehlt weiterhin ein klarer Kurs", erklärte BDI-Chef Dieter Kempf der Deutschen Presse-Agentur. Mit solch schlechten Voraussetzungen seien kaum Fortschritte bei der am Montag beginnenden dritten Verhandlungsrunde über den britischen EU-Austritt zu erwarten, warnte Kempf.
Die Unterhändler Großbritanniens und der Europäischen Union beraten bis Donnerstag erneut über die vielen Details des für 2019 geplanten historischen Bruchs. Doch sind sich beide Seiten noch nicht einmal über die Abfolge der Gespräche einig. Positionspapiere aus London stoßen in Brüssel auf große Skepsis.
Auch Kempf kritisierte die vor einigen Tagen vorgelegten britischen Ideen für ein künftiges Zollabkommen. "Die britischen Vorschläge zur Zollabwicklung sind mit unverhältnismäßig hohem, bürokratischem Aufwand verbunden", meinte der BDI-Chef. "Diese Ideen sind für Unternehmen praxisfern. Das Vereinigte Königreich muss endlich klare Aussagen zu den Austrittsmodalitäten treffen."/vsr/DP/zb
AXC0006 2017-08-28/05:20