Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Der geplante Verkauf der Motorradmarke Ducati von Volkswagen ist vorerst auf die lange Bank geschoben. "Jeder, der die Halbjahreszahlen des Volkswagen-Konzerns lesen kann, sollte wissen: Wir brauchen kein Geld, und unsere Töchter sind deshalb auch nicht für Schnäppchenjäger zu haben", hatte ein Sprecher des Konzernbetriebsrats am Wochenende bereits gesagt. Wie jetzt bekannt wurde, ist der Widerstand des Betriebsrats einer der Gründe dafür, dass der mögliche Verkauf so schnell nicht stattfinden wird. Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, im Zuge seiner neuen Strategie für das Unternehmen auch die Beteiligungen von Volkswagen zu überprüfen. (FAZ S. 18)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Asset Management soll sich von der Muttergesellschaft Deutsche Bank trennen und an die Börse gebracht werden. "Wir kommen sehr gut voran, voraussichtlich werden wir noch im Herbst organisatorisch auf eigenen Beinen stehen", sagte der Chef des Vermögensverwalters, Nicolas Moreau, in einem Interview. "Gerade haben wir den Abtrennungsprozess in Großbritannien abgeschlossen. Auch haben wir wichtige Funktionen wie IT, das Finanz- und Personalwesen, die operativen Aufgaben bereits in die Deutsche Asset Management überführt. Und wir haben mit der Deutschen Bank vereinbart, welche Risiko-, Rechts- und Compliance-Funktionen wir übernehmen. Die neue Dachgesellschaft, die an die Börse gehen wird, steht schon." (Handelsblatt S. 28)
ALLIANZ - Mehr als 40 Milliarden Dollar hat der chinesische Mischkonzern HNA im Ausland investiert. Chinesische Banken gewähren opulente Kreditlinien. Den Regionalflughafen Hahn im Hunsrück hat der Konzern erworben, genauso wie eine Beteiligung an den Hilton-Hotels. 6,5 Milliarden Dollar für 25 Prozent. 2016 übernahm das Unternehmen den US-IT-Großhändler Ingram Micro. Kostenpunkt: 6 Milliarden Dollar. Seit ein paar Monaten ist HNA auch Großaktionär bei der Deutschen Bank. 3,4 Milliarden Euro gab der chinesische Konzern dafür aus. Was bislang aber nicht bekannt war: HNA hatte in Deutschland zeitweilig ein noch sehr viel größeres Unternehmen im Visier - die Allianz. Nach SZ-Informationen hat der Konzern direkt beim Management der Allianz angefragt, ob ein Einstieg als Ankeraktionär, ja sogar als Mehrheitseigentümer denkbar sei. Dem Vernehmen nach lehnte das Management der Allianz das Ansinnen nach Rücksprache mit dem chinesischen Staatsfonds CIC, der 3 Prozent an der Allianz hält, ab. (SZ S. 17)
THYSSENKRUPP - Vor dem Hintergrund von Spekulationen über eine mögliche Fusion mit dem indischen Konzern Tata trifft sich der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel Europe am Mittwoch (6.9.) in Duisburg. Eine Entscheidung in Sachen Tata gilt zwar als unwahrscheinlich, gleichwohl wird das Treffen unter dem Vorsitz von Konzernchef Heinrich Hiesinger mit Spannung erwartet. "Wir sind nach wie vor gegen einen Zusammenschluss mit Tata", sagte Stahl-Betriebsratschef Günter Back. "Wir sehen nicht, wo ein Mehrwert für Thyssenkrupp Steel sein sollte." In der kommenden Woche - am 12. September - tagt auch der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp auf Konzernebene. (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
MVV - Die zwei süddeutschen Energieversorger liegen im Streit. Der Mannheimer Stadtwerkekonzern MVV wehrt sich vehement gegen die Pläne von ENBW, des Energiekonzerns aus Karlsruhe, eine Sperrminorität zu erwerben. MVV Energie hat sich daher beim Kartellamt beschwert. (Handelsblatt S. 14)
PAYDIREKT - Bei Paydirekt, dem Online-Bezahldienst der deutschen Banken, sitzt das Geld locker. Das zumindest scheint nach SZ-Informationen inzwischen der feste Wille bei Paydirekt zu sein. Wie es aus mehreren Quellen heißt und aus Teilen des Gesellschafterkreises bestätigt wird, spekuliert das Management auf einen Finanzierungszuschuss in dreistelliger Millionenhöhe. Im Sparkassenlager wurde offenbar schon vorgefühlt. Allein von dort sollen angeblich mehr als 100 Millionen Euro kommen. (SZ S. 21)
PROKON - Zwei Ermittlungsverfahren sind gegen den Prokon-Gründer Carsten Rodbertus eingestellt worden. Die Strafverfolger haben kein Schneeballsystem beim Windpark-Betreiber gefunden, wie eine Sprecherin dem Handelsblatt mitteilt. Die Ermittlungen wegen Betrug und Untreue gegen die Prokon-Geschäftsführer sind "mangels hinreichenden Tatverdachts" eingestellt worden. Bis zur Insolvenz habe Prokon allenfalls die Hälfte der angepriesenen Renditen erwirtschaftet. Die Windparks seien jedoch als "langfristiger Renditebringer" angelegt worden, begründet die Behörde ihre Entscheidung. Anders ausgedrückt: Bei Prokon mag es Missmanagement gegeben haben, ein Betrug war es nicht. (Handelsblatt S. 47)
MASTERCARD - Bezahlen muss in allen Kanälen funktionieren, sei es Mobil, Online, In App oder stationär im Handel. Dies fordert der neue Deutschlandchef von Mastercard, Peter Bakenecker, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. "Der Kunde will nicht mehr nachdenken, wie er bezahlt." Mastercard habe dafür die entsprechenden Lösungen. (Börsen-Zeitung S. 3)
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September 06, 2017 00:34 ET (04:34 GMT)
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