Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CHINA - Die von der deutschen Autoindustrie heftig bekämpfte gesetzliche Mindestquote für den Absatz von Elektrofahrzeugen auf dem größten Automarkt China wird entschärft. Nach Informationen der FAZ will das Pekinger Industrieministerium in den kommenden Tagen die endgültige Quotenregelung präsentieren. Das Gesetz sieht vor, dass die Autobauer ab dem kommenden Jahr für 8 Prozent ihrer abgesetzten Fahrzeuge Kreditpunkte sammeln müssen. Diese Vorgabe soll den Informationen nach im ersten Jahr jedoch "flexibel" gehandhabt werden. (FAZ S. 17)
BREXIT - Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) kann für die in Deutschland tätigen Auslandsbanken einen deutlichen Bedeutungszuwachs darstellen. Doch Stefan Winter, Vorsitzender des Verbands der Auslandsbanken und als Vorstandsmitglied für das Investmentbanking der UBS Deutschland zuständig, warnt vor höheren Kosten: "Durch den Brexit verteuert sich das Geschäftsmodell für Investmentbanken", sagt er im Gespräch mit der FAZ. (FAZ S. 21)
RUNDFUNK - Telekommunikations- und Internetunternehmen laufen Sturm gegen eine geplante Änderung des Rundfunkstaatsvertrages, der die Zusammenarbeit öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten von der Wettbewerbsaufsicht ausnehmen soll. Selbst dort, wo ARD, ZDF und Deutschlandradio kommerziell tätig werden, etwa in der Werbung oder in der Rechteverwertung, wären dem Bundeskartellamt bei Absprachen oder Marktmissbrauch dann die Hände gebunden. Die vorgeschlagene Lösung hätte "schwerwiegende negative Konsequenzen", warnt der Bitkom, die Interessenvertretung der digitalen Wirtschaft. (FAZ S. 18)
ISLAM - Der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Ferdinand Kirchhof, hat im Gespräch mit der FAZ eine "neue Gewichtung" von Freiheit und Sicherheit angemahnt. Zu denken gebe, dass aus den Kreisen des Islams - "und sei es nur in vordergründig religiöser Motivation - der Terror entsteht". Der Islam müsse Fragen etwa zur Gleichberechtigung beantworten. Zur Einwanderung sagte Kirchhof: "Den wenigsten, die zu uns kommen, steht das Grundrecht auf Asyl zu." In Deutschland bestehe vor allem ein "Vollzugsdefizit, wie vor allem der Herbst 2015 gezeigt hat". Der bayerische Justizminister Winfried Bausback rügte in demselben Gespräch das "Hauruckverfahren" zur Ehe für alle. (FAZ S. 4)
ENERGIESPAREN - Erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt verbrauchte Deutschland 2016 mehr Heizenergie als im Vorjahr. Der Verbrauch von Erdgas, Heizöl und Fernwärme stieg gegenüber 2015 um drei Prozent je Haushalt an. Das geht aus Messdaten des Energiedienstleisters Techem hervor. Die aus Hunderttausenden Verbrauchszählern abgelesenen Daten wurden witterungsbereinigt, der Einfluss kalten oder warmen Klimas also, herausgerechnet. Für Erdgas lag der Anstieg demnach bei rund 2,8 Prozent, für Fernwärme bei 3,5 Prozent und für Heizöl sogar bei annähernd 4,7 Prozent. (Welt S. 15)
ÖKOSTROM - Rund um den Globus werden die Förderungen für Ökostrom gekappt. Auch der deutsche Windenergiemarkt droht zu implodieren. Tausende Stellen stehen auf der Kippe. (Handelsblatt S. 20)
CYBERANGRIFFE - Die deutsche Wirtschaft wird von einer Welle von Cyberangriffen heimgesucht: Immer öfter fälschen Betrüger E-Mails von Chefs oder Vorständen, um Buchhalter dazu zu bewegen, Firmengelder ins Ausland zu überweisen. Das Phänomen, das Experten meist als CEO Fraud (Chefbetrug) bezeichnen, habe "in den letzten Jahren stark zugenommen", sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm. (HB S. 14)
FLÜCHTLINGE - EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos drängt die europäischen Staaten dazu, deutlich mehr Flüchtlinge aus Afrika nach Europa umzusiedeln. "Wir haben eine rechtliche und eine moralische Pflicht, jenen Schutz zu bieten die ihn wirklich brauchen", heißt es in einem Brief an die Innenminister der Mitgliedsstaaten, der dem Handelsblatt vorliegt. Die Regierungen sollten daher bis Mitte September mitteilen, wie viele Menschen sie im kommenden Jahr aufzunehmen bereit seien -- und dabei "so ehrgeizig wie möglich" sein, heißt es in dem vergangenen Freitag verschickten Schreiben. (HB S. 1 ff.)
IFO - Nach einem ununterbrochenen Anstieg seit Mai ist das Ifo-Beschäftigungsbarometer im August von 112,1 auf 111,2 Punkte gesunken. Der Rückgang des exklusiv für das Handelsblatt jeden Monat berechneten Barometers ist aber kein Grund zu Besorgnis. "Die Einstellungsbereitschaft bleibt weiterhin sehr hoch." Die Beschäftigungsdynamik sei nach wie vor expansiv ausgerichtet, betont Ifo-Arbeitsmarktexperte Klaus Wohlrabe. (HB S. 11)
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August 29, 2017 00:25 ET (04:25 GMT)
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